Mit Musik, Applaus und Kinderlachen begann am Dienstag das Jubiläumsjahr zur UN-Kinderrechtskonvention in Liechtenstein. Auf dem Peter-Kaiser-Platz fiel der Startschuss für ein Jahr voller Aktionen, Begegnungen und Diskussionen rund um das Thema Kinderrechte. Der 11. Juni wurde nicht zufällig gewählt. Es ist der internationale Tag des Spielens. Ein Tag, der sinnbildlich steht für das, was Kinder brauchen: Raum, Zeit und Rechte. Der im Hintergrund geparkte, bunt gestaltete Linienbus fährt ab sofort ein Jahr lang durchs Land, um auf Kinderrechte aufmerksam zu machen. Der Bus besucht Schulen, Gemeinden und Veranstaltungen. Er bringt Informationen, Gespräche und kreative Aktionen direkt zu den Menschen. So wird das Thema sichtbar, greifbar und lebendig.
Für den musikalischen Auftakt sorgten Kinder der Musikschule. Mit Rhythmus, Stimme und viel Begeisterung luden sie das Publikum zum Mitmachen ein. Der Platz wurde zur Klangfläche, das Publikum zum Chor. Der Funke sprang über. Zahlreiche Abgeordnete nutzten sogar die Mittagspause des Landtags, um beim Auftakt dabei zu sein – ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung.
Vor 30 Jahren hat Liechtenstein die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert. Das war ein klares Bekenntnis – und ein Auftrag. Regierungsrat Emanuel Schädler unterstrich in seiner Ansprache, wie wichtig der Schutz der Jüngsten ist – und dass Kinderrechte keine Selbstverständlichkeit sind. Er erinnerte daran, dass Kinder besonders schutzbedürftig sind. Sie können sich oft nicht selbst wehren, sind auf Erwachsene angewiesen. Genau hier setzt die Konvention an. Sie gibt Kindern Rechte – auf Schutz, Teilhabe, Bildung, Entwicklung und Gleichbehandlung. Diese Rechte sind kein Luxus. Sie sind notwendig.
193 Staaten haben die Konvention inzwischen unterzeichnet. Das zeigt ihre globale Bedeutung. Für Liechtenstein war sie nicht nur ein politisches Zeichen, sondern auch ein praktischer Wegweiser. In der Folge entstanden zahlreiche gesetzliche Regelungen und Initiativen, etwa das Kinder- und Jugendgesetz von 2008 oder der Beitritt zu weiteren internationalen Abkommen zum Schutz von Kindern.
Regierungsrat Schädler betonte, dass diese Entwicklung kein Selbstläufer ist. Rechte müssen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern gelebt werden. Das braucht Einsatz – in der Politik, in den Behörden, in den Gemeinden und im Alltag. Er dankte allen, die sich dafür stark machen. Besonders den vielen Organisationen der Kinderlobby, die sich jeden Tag für junge Menschen einsetzen.







Die Landesregierung wolle diesen Weg weitergehen. Auch die Gemeinden Vaduz, Triesen, Ruggell und Balzers unterstützen das Jubiläumsjahr aktiv.