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Staat neu denken: Themenabend der Stiftung für Staatsrecht und Ordnungspolitik

Themenabend der Stiftung für Staatsrecht und Ordnungspolitik am

Wie soll der Staat im dritten Jahrtausend aussehen? Dieser Frage widmete sich ein gut besuchter Themenabend der Stiftung für Staatsrecht und Ordnungspolitik in Vaduz. Im Zentrum stand das gleichnamige Buch von Fürst Hans-Adam II. – ein Werk, das Denkanstösse liefert und provoziert.

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Stiftungsratspräsident Johannes Matt eröffnete die Veranstaltung mit einem Blick auf die Zeitläufte. Die Welt befinde sich im Wandel, meinte er. Ob es sich dabei um Fortschritt oder Rückschritt handle, sei offen. Umso wichtiger sei es, über die Rolle des Staates neu nachzudenken.

Stiftungsratspräsident Johannes Matt
Stiftungsratspräsident Johannes Matt

Den Einstieg übernahm Professor Michael Wohlgemuth. Er ist seit der Gründung der Stiftung als Forschungsbeauftragter tätig und gab eine kenntnisreiche Einführung ins Werk des Fürsten. Wohlgemuth würdigte das Buch als bemerkenswert vielschichtig – zwischen Geschichtsbuch, politischem Manifest und praktischer Anleitung. Es sei kein trockenes Fachbuch, sondern ein „Kochbuch der politischen Ideen“, wie Fürst Hans-Adam es selbst nenne.

Prof. Dr. Michael Wohlgemuth
Prof. Dr. Michael Wohlgemuth

Der Fürst entwirft darin das Bild eines Staates, der nicht mehr herrscht, sondern dient. Nicht der Bürger hat sich dem Staat zu beugen, sondern der Staat hat seine Aufgabe effizient und zum Wohl des Einzelnen zu erfüllen. Selbstbestimmung, Rechtsstaatlichkeit und direkte Demokratie bilden dabei das Fundament. Bildungsgutscheine, ein kapitalgedecktes Rentensystem und Steuerautonomie für Gemeinden gehören zu den konkreten Vorschlägen.

In der anschliessenden Diskussion gingen Dr. Gerald Hosp und Journalist Karl-Peter Schwarz auf die Herausforderungen für Kleinstaaten ein. Beide zeigten sich beeindruckt vom Weitblick des Fürsten, mahnten aber auch zur Bodenhaftung. Nicht jeder Staat könne Liechtenstein kopieren – viele kulturelle Voraussetzungen seien einzigartig.

Hosp, Geschäftsführer der Stiftung Zukunft.li, betonte die Bedeutung von Dezentralisierung und Eigenverantwortung. Schwarz, langjähriger Auslandskorrespondent, erinnerte an die historische Verwurzelung direkter Demokratie. Sie sei nicht einfach technisches Modell, sondern Teil einer gewachsenen Kultur.

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