Mit strengen Regeln will Lignano dem Pfingstchaos ein Ende setzen. Die Stadt stellt sich auf 80.000 Touristen ein – viele davon junge Touristen. Sie kommen für die legendären Partys. Doch Bürgermeisterin Laura Giorgi zieht die Reissleine.
Vom 5. bis 9. Juni gelten harte Einschränkungen. Alkohol in Flaschen oder Dosen gibt es nach Mitternacht nicht mehr. Musik darf nur bis 24 Uhr erklingen – Ausnahmen gibt es nur für grössere Konzerte und DJ-Sets. Lokale schliessen spätestens um 2 Uhr. Geschäfte machen um 1 Uhr dicht. Ab 20 Uhr ist Schwimmen im Meer verboten. Übernachten am Strand oder im Freien? Tabu.
Die Sicherheitskräfte stocken massiv auf. Polizisten aus Südtirol, Kärnten und Trient reisen an. Auch Hundestaffeln und das Heer sollen für Ordnung sorgen. Die Massnahmen stimmte Giorgi mit Udines Polizeichef Domenico Farinacci ab. „Die Pfingsttage sind ausser Kontrolle geraten“, klagte Giorgi gegenüber lokalen Medien. Sie spricht von einem Phänomen, das sich in den letzten zehn Jahren „entgleist“ habe. Lignano will als Urlaubsort kein schlechtes Image riskieren.
Neben dem Partyansturm macht ein Konzert die Lage brenzlig. Der italienische Popstar Cesare Cremonini tritt im Stadion auf. 20.000 Fans werden erwartet – zusätzlich zu den Feiernden aus dem Ausland. Gesundheitsdienste und Sicherheitskräfte bereiten sich auf ein langes Wochenende vor. Giorgi mahnt zur Zusammenarbeit. Die Stadt will feiern nicht verbieten – aber wieder kontrollieren. Lignano soll mehr sein als nur ein Schauplatz hemmungsloser Nächte.