Das Landgericht Braunschweig verkündete das Urteil im Dieselbetrugsprozess gegen ehemalige Volkswagen-Mitarbeiter. Zwei Angeklagte erhielten Haftstrafen, zwei weitere Bewährungsstrafen. Trotz des Schuldspruchs der Ermittler beteuern die Verurteilten ihre Unschuld und sehen sich als Bauernopfer. Die Staatsanwaltschaft forderte zwischen zwei und vier Jahren Gefängnis, während die Verteidigung drei Freisprüche und eine Verwarnung anregte.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und markiert nicht das Ende der juristischen Aufarbeitung. Neben diesem Prozess und dem Verfahren gegen Winterkorn sind in Braunschweig vier weitere Verfahren gegen insgesamt 31 Angeklagte anhängig. Der Dieselskandal begann 2015, als VW Manipulationen bei Abgastests eingestehen musste und Winterkorn zurücktrat. Der Konzern beziffert die Kosten des Skandals bisher auf rund 33 Milliarden Euro.
Ursprünglich sollte auch Winterkorn vor Gericht stehen, doch sein Verfahren wurde aus gesundheitlichen Gründen separiert. Winterkorn betonte in seiner Aussage seine Unschuld am Dieselbetrug. Ein Unfall und Krankenhausaufenthalt unterbrachen seinen Prozess. Es bleibt unklar, wann und ob das Verfahren gegen den 78-Jährigen fortgesetzt wird.
