Ab Morgen verwendet Meta persönliche Daten von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa, um seine KI-Modelle zu trainieren. Das geschieht automatisch – es sei denn, man legt bis heute, aktiv Widerspruch ein. Die Datenschutzstelle Liechtenstein rät dazu, diese Frist einzuhalten.
Meta greift auf alle öffentlich zugänglichen Informationen zu. Dazu gehören Beiträge, Fotos, Videos, Kommentare, Likes, Profilbilder, Benutzernamen und Aktivitäten auf öffentlichen Seiten oder in Gruppen. Auch Inhalte, die Nutzer für „privat“ halten, gelten oft als öffentlich – zum Beispiel, wenn andere sie teilen oder darauf reagieren. Das Unternehmen betont, dass nur Daten volljähriger Nutzer verwendet werden. Doch der Schutz ist löchrig: Werden Inhalte von einem anderen öffentlichen Konto verbreitet, greift der Widerspruch nicht mehr.
Auch bei privaten Profilen reicht es nicht, sich auf die Sichtbarkeitseinstellungen zu verlassen. Wer nicht will, dass Meta diese Informationen nutzt, muss in jedem Fall widersprechen – und zwar direkt über die Facebook- oder Instagram-App. Die entsprechenden Formulare sind dort im Bereich Datenschutz zu finden. Wichtig: Ein Widerspruch gilt nur für den eigenen Account. Wer mehrere Konten nutzt, muss für jedes einzeln aktiv werden – es sei denn, sie sind miteinander verknüpft.
Ein einmaliger Widerspruch reicht nicht für vollständigen Schutz. Denn Daten, die bis zum Zeitpunkt des Widerspruchs verarbeitet wurden, lassen sich aus bestehenden KI-Modellen nicht mehr entfernen. Auch das Recht auf Löschung oder Korrektur der Daten bleibt wirkungslos, sobald sie ins Training eingeflossen sind.
Besondere Vorsicht ist bei WhatsApp geboten. Solange man den Dienst normal nutzt, bleiben Nachrichten verschlüsselt und unzugänglich für Meta. Doch sobald der „Meta-AI-Chatbot“ aktiviert wird – etwa im Chat oder in Gruppen –, gelten die übermittelten Inhalte als öffentlich. Dann kann Meta auch diese Daten für das Training verwenden. Eine Widerspruchsmöglichkeit gibt es hier nicht. Die Datenschutzstelle rät deshalb: Verzichten Sie konsequent auf die Nutzung des Chatbots, wenn Sie Ihre Daten schützen möchten.
Meta informiert seine Nutzer zwar per E-Mail – doch wer diese Nachricht überliest oder gelöscht hat, wird trotzdem erfasst. Das Unternehmen setzt auf stillschweigende Zustimmung. Die Datenschutzstelle Liechtenstein mahnt deshalb eindringlich: Warten Sie nicht. Handeln Sie jetzt.