Die Trams in Zürich, Basel und Genf -um nur ein paar Beispiele zu erwähnen- fahren auf einer Spurweite mit einem Schienenabstand von einem Meter. Diese Spurweite wird als Meterspur bezeichnet.
Die Vorteile sind selbsterklärend. Ein Tram auf Meterspur kann einem Geländeverlauf direkt angepasst werden. Das Ein- und Aussteigen benötigt keine aufwendigen Kunstbauten. Ein Tunnel oder eine unterirdische Streckenführung kann bezogen auf das Fahrgastaufkommen minimalst gestaltet werden.
Dass die Tram-Meterspur nicht nur eine Schweizer Erfindung ist zeigt die Internationalität. Verwandt zur Meterspur ist die Kap-Spur mit einem Schienenabstand von 1.067 Metern. Der Unterschied von lediglich 67 Millimeter ist auf das englische Zoll zurückzuführen. So fahren zum Beispiel alle Bahnen in Südafrika und der grösste Teil der Bahnen in Japan auf der Kap-Spur. Die Vorteile der Meterspur sind eindeutig ausgewiesen.
Das Vaterland vom Freitag setzte richtigerweise das Tram in die Überschrift bezüglich der zukünftigen öffentlichen Mobilität Liechtensteins. Wohl wird auch eine Hochbahn in der Überschrift erwähnt. Ein solches Bahnsystem wurde seit bald 30 Jahren immer wieder angesprochen und verworfen. Eine Hochbahn wird mit grosser Wahrscheinlichkeit auch nicht von der Öffentlichkeit goutiert. Wohl kein Anwohner einer zukünftigen Hochbahn wird eine Freude daran haben, wenn ständig eine Bahn vor den Schlafzimmern vorbeifährt. Dass gemäss dem Vaterlandartikel immer wieder solch untaugliche Verkehrssysteme für unseren Wohnraum und andere wiederholt der Öffentlichkeit vorgestellt werden, zeigt eine immer noch starke Ignoranz gegenüber dem tauglichsten Verkehrsmittel für Liechtenstein, dem Tram auf seiner Meterspur. Unzählige Studien und Bewertungen der Vergangenheit belegen, dass ein Tram wohl das beste Verkehrssystem für Liechtenstein wäre.
Hans Frommelt, Gapont, Triesen