Am Mittwochabend wurde das Liechtensteinische Landesmuseum zum Treffpunkt für Kunst, Kultur und Philatelie. Beim zweiten „MuseumsGespräch“ trafen Kunstschaffende wieder auf Augenhöhe auf ihr Publikum. Im Mittelpunkt standen vier neue Briefmarken, gestaltet von Künstlern aus Liechtenstein. Sie zeigen nicht nur Kunstwerke, sondern erzählen persönliche Geschichten.
Das Format ist eine Zusammenarbeit zwischen der Philharmonie Liechtenstein und dem Landesmuseum. Bereits im Vorjahr fand die erste Ausgabe statt. Diesmal standen gleich vier Persönlichkeiten auf der Bühne: Gertrud Poli, Evi Kliemand, Hanni Tschirscher und Bruno Kaufmann. Alle vier haben ihre Werke auf aktuellen Briefmarken verewigt.
Kuratorin Caroline Gildi führte locker durch den Abend – im Dialekt, wie es bei Herzensangelegenheiten üblich ist. Die Runde sprach über Inspiration, künstlerische Entscheidungen und den Weg von der Leinwand zur Briefmarke. Jede Marke zeigt mehr als ein Bild. Sie transportiert Erinnerungen, Emotionen – und ein Stück Identität. Christine Böhmwalder, Leiterin der Philatelie Liechtenstein, erklärte die Idee hinter der Serie „Bild – die Kunst aus Liechtenstein“: Statt Künstler mit einem Auftrag zu betrauen, suchte man Werke aus, die bereits Teil des Schaffens waren. Die Marke wurde zur Bühne für bereits gelebte Kunst.
Die Künstler erzählten offen. Gertrud Poli etwa berichtete von ihrem Werk „Begegnung mit der Rose“, das bereits vor 30 Jahren entstand. Es sei im Rahmen eines Kurses entstanden, bei dem jeder frei gestalten konnte. Dass dieses Bild nun auf einer Marke lebt, freut sie besonders.

Nach der Gesprächsrunde lud das Museum zu einem Apéro. Besucher hatten Gelegenheit, mit den Künstlern zu sprechen und sich die neuen Marken signieren zu lassen. Der Abend bewies: Kunst kann auch im kleinen Format grosse Wirkung entfalten. Die Briefmarke wird zum Träger von Geschichte – und zur Bühne für die Kunst aus Liechtenstein.