Startseite Ausland Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt

Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt

Wahlplakat von Friedrich Merz

Friedrich Merz hat einen holprigen Start als neuer deutscher Bundeskanzler hingelegt. Nachdem er am Dienstag zunächst überraschend im ersten Wahlgang im Bundestag durchgefallen war – ihm fehlten sechs Stimmen –, wurde er erst im zweiten Wahlgang mit 325 Ja-Stimmen ins Amt gewählt. Mindestens 18 Abgeordnete aus den Reihen der neuen Koalition aus Union und SPD verweigerten ihm zunächst die Unterstützung, was für grosse Unruhe sorgte. Medien und Kommentatoren sprechen von einem klaren Fehlstart, der das ohnehin schwierige Bündnis zusätzlich belastet. Die „Zeit“ nannte es eine „Blamage“ und warnte, dass dieser Makel Merz’ Amtszeit dauerhaft belasten könnte.

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Unklar ist weiterhin, wer genau die Abweichler waren. Während die SPD ihre Geschlossenheit betonte, gibt es Spekulationen über unzufriedene CDU-Abgeordnete oder innerparteiliche Machtspiele. Das Misstrauen innerhalb der Koalition könnte dadurch wachsen, auch wenn CSU-Innenminister Alexander Dobrindt versuchte, Zuversicht zu verbreiten.

Politisch steht die neue Regierung vor grossen Herausforderungen: die schwächelnde Wirtschaft, marode Infrastruktur wie die Deutsche Bahn und die Erwartung der europäischen Partner, dass Deutschland wieder mehr Verantwortung übernimmt. Angesichts des starken Aufwinds für die AfD warnen Kommentatoren zudem vor weiterer Instabilität, wenn die Regierung keine schnellen Erfolge liefert. Merz selbst sprach von einem „Makell“ zu Beginn seiner Amtszeit, zeigte sich aber entschlossen, gemeinsam mit Vizekanzler Lars Klingbeil die Probleme des Landes anzugehen. Die Erwartungen an die Regierung sind hoch, Vorschusslorbeeren gibt es nach diesem Fehlstart kaum.

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