Müssen TV-Sendungen kommentiert werden? Vor einigen Wochen hat uns das „Vaterland“ eingeladen, an einer Diskussion mit Befürwortern des Referendums zur Landesbibliothek teilzunehmen. Diese Diskussion sollte aufgezeichnet und in den kommenden Tagen ausgestrahlt werden. Wir haben darauf hingewiesen, dass der Termin viel zu spät angesetzt ist, da die Abstimmungsunterlagen bereits verschickt sein werden. Dennoch haben wir unsere Teilnahme gerne zugesagt.
In den letzten Wochen mussten wir jedoch feststellen, dass die Berichterstattung im „Vaterland“ stark einseitig ist. Unsere Argumente werden kaum erwähnt oder nur mit kritischen Anmerkungen versehen, oder sogar als Märchen abgetan, während die Positionen der Kreditbefürworter umfassend unterstützt und kaum hinterfragt werden. Auch „Sapperlot“ etc. dienen der einseitigen Stimmungsmache.
Eine ungeschnittene Aufnahme der Diskussion, ohne die einseitige redaktionelle Aufmachung, wäre daher sehr hilfreich. Beim „Vaterland“ finden TV-Aufnahmen wenig Beachtung, während die redaktionelle Gestaltung umso mehr Einfluss hat. Wir haben daher klargestellt, dass wir gerne an der Diskussion teilnehmen, sofern diese ungeschnitten und ohne redaktionelle Begleitkommentare veröffentlicht wird.
Leider hat das „Vaterland“ dies abgelehnt und auf der redaktionellen Begleitung der TV-Sendung bestanden. Wir fragen uns, warum das so ist. Will das „Vaterland“ weiterhin einseitig Stimmung machen, oder traut es den Zuschauern keine eigene Meinung zu? Muss eine TV-Sendung wirklich kommentiert werden?
Da das „Vaterland“ auf seiner Forderung besteht und die Sendung nicht ohne redaktionellen Beitrag zulässt, werden wir an der Diskussion nicht teilnehmen. Wir sind jedoch nach wie vor bereit, an jeder öffentlichen Diskussion teilzunehmen. Interessierte können Teile der Podiumsdiskussion vom Montag im Vaduzer Rathaus auf 1FLTV nachsehen.
Dort wurde deutlich, dass der Neubau ohne Tiefgarage lediglich 0,1 Millionen teurer ist als die Altbausanierung, für die die Gemeinde dem Land insgesamt 8,73 Millionen schenkt. Das „Vaterland“ hat fälschlicherweise den Abbruch und Neubau der Tiefgarage in die Berechnungen einbezogen, obwohl dies nie zur Diskussion stand. Die Tiefgarage bleibt auch bei der Sanierung des Altbaus erhalten, was zu einem Vergleich von Äpfeln mit Birnen führt.
Zudem wurde klar, dass mit dem vom Gemeinderat beschlossenen Abbruch der Marktplatzgarage auch die Betonbrücke, die das Postgebäude erschliesst, entfernt wird. Beide Argumente wurden vom „Vaterland“ wiederholt als falsch bezeichnet.
Das Referendumskomitee