Am Donnerstagabend eröffnet im Kunstmuseum Liechtenstein die Ausstellung Auf der Strasse. Bis zum 31. August 2025 bringt sie die Poesie und Lebendigkeit des öffentlichen Raums in die Oberlichtsäle und den Seitenlichtsaal des Museums. In einer Pressekonferenz am Mittwoch gaben Marion Matt, Stiftungsratspräsidentin, Museumsdirektorin Letizia Ragaglia sowie Kuratorin Christiane Meyer-Stoll einen Einblick in Konzept und Hintergründe der Schau.
Die Ausstellung widmet sich einem Thema, das aktueller kaum sein könnte: dem öffentlichen Raum als Ort des Miteinanders, des Ausdrucks und des Widerstands. Seit den 1960er-Jahren, so erklärte Kuratorin Meyer-Stoll, suchen Künstler bewusst die Strasse, um sich dem klassischen „White Cube“ zu entziehen. Die Strasse wird zum Labor gesellschaftlicher Auseinandersetzung – zum Ort, an dem Kunst nicht nur gezeigt, sondern gelebt wird.
«Die Strasse ist eine Metapher für den öffentlichen Raum»
Christiane Meyer-Stol
Werke von Pionieren der 1960er-Jahre bilden dabei den Ausgangspunkt. In vier thematisch gegliederten Räumen entfaltet sich ein breites Panorama künstlerischer Strategien – von Fotografie und Installation über performative und situative Arbeiten bis hin zu Aktionen im Stadtraum.
Ein Höhepunkt: Die Performerin Kim Porter „lud“ die Ausstellung bereits vor drei Wochen mit einem klingenden Glockenkostüm ein – von der Regierungsgebäude bis ins Museum. Am 31. August wird sie die Schau symbolisch wieder „ausladen“.
Die Ausstellung versteht sich nicht nur als Einladung zur Kunstbetrachtung, sondern als Anstoss zum Perspektivenwechsel. Wir nehmen Strassen oft nur beiläufig wahr. Dabei sind sie Bühnen des Lebens: Orte des Spiels, der Arbeit, der Begegnung – aber auch der Ausgrenzung.




Mit «Auf der Strasse» positioniert sich das Kunstmuseum Liechtenstein einmal mehr als Ort gesellschaftlicher Relevanz. „Das Museum ist kein Elfenbeinturm“, betonte Ragaglia. „Wir sind Teil der Gesellschaft – mitten im Geschehen.“ Die Vernissage findet am Donnerstag, 10. April 2025, um 18 Uhr statt. Die Ausstellung ist bis zum 31. August zu sehen – und verspricht, über die Museumsgrenzen hinauszuwirken.