Die Europäische Freihandelsassoziation (EFTA) hat ihren aktuellen Monitoringbericht zu Handelsbeziehungen mit Drittstaaten vorgelegt. Der Bericht beleuchtet detailliert, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Partnerländern der EFTA – insbesondere ausserhalb der EU – entwickelt haben und welche Auswirkungen dies auf bestehende Freihandelsabkommen hat.
Im Fokus des Berichts stehen regulatorische Entwicklungen, Handelshemmnisse sowie neue Gesetzesinitiativen in Ländern wie Kanada, Südkorea, Singapur und Mexiko. Ziel des Monitorings ist es, frühzeitig potenzielle Risiken und Chancen für den Waren- und Dienstleistungsverkehr der EFTA-Staaten – Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz – zu identifizieren.
Zunehmender Protektionismus und neue Regulierungen
Die EFTA warnt in ihrem Bericht vor einem zunehmenden Trend zu protektionistischen Massnahmen in verschiedenen Regionen der Welt. Insbesondere neue Vorschriften in den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und staatliche Subventionen könnten den Zugang zu Drittmärkten erschweren. Gleichzeitig erkennt die EFTA aber auch Chancen: „Viele unserer Partner modernisieren derzeit ihre regulatorischen Rahmenbedingungen, was mittelfristig zu mehr Transparenz und faireren Wettbewerbsbedingungen führen kann“, heisst es im Bericht.
Für die Schweiz, die als bedeutender Exporteur stark von funktionierenden Freihandelsabkommen abhängt, ist der Bericht von besonderem Interesse. Neue Regelungen in Kanada zur Nachhaltigkeitsberichterstattung oder geplante Änderungen im südostasiatischen Raum könnten direkte Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen haben. Der Bericht hebt hervor, dass eine enge Begleitung dieser Entwicklungen entscheidend sei, um Handelsvorteile nicht zu verlieren.
Die EFTA empfiehlt ihren Mitgliedsstaaten, regulatorische Entwicklungen in Drittstaaten aktiv zu verfolgen und gegebenenfalls in bestehenden Joint Committees zur Sprache zu bringen. Zudem wird betont, dass Unternehmen verstärkt in Compliance und Monitoring investieren sollten, um neuen Anforderungen gerecht zu werden.
Der Monitoringbericht erscheint zweimal jährlich und gilt als wichtiges Instrument für die wirtschaftspolitische Planung der EFTA-Staaten.