Startseite Ausland Istanbuls Bürgermeister vor Präsidentschaftskandidatur verhaftet

Istanbuls Bürgermeister vor Präsidentschaftskandidatur verhaftet

Ekrem Imamoglu

Ekrem Imamoglu, oppositioneller Politiker und potenzieller Präsidentschaftskandidat in der Türkei, wurde kurz vor seiner offiziellen Nominierung festgenommen. Ihm wird die Unterstützung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorgeworfen. Neben Imamoglu wurden 99 weitere Personen wegen Terrorismus- und Organisationsverbrechen angeklagt.

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Imamoglu wird beschuldigt, Mitglied in einer kriminellen Vereinigung zu sein, sowie Erpressung, Bestechung, Betrug und Ausschreibungsmanipulation begangen zu haben. Zusätzlich wird gegen sieben Personen, darunter auch Imamoglu, wegen PKK-Unterstützung ermittelt.

Die Verhaftungen und Anklagen werden im Zusammenhang mit einer Kooperation zwischen Imamoglus Partei CHP und der prokurdischen Partei DEM bei den Kommunalwahlen gesehen. Die Regierung betrachtet die DEM als politischen Arm der PKK, was von der Partei jedoch bestritten wird.

CHP-Chef Ozgur Ozel bezeichnete die Vorkommnisse als Putschversuch gegen die türkische Demokratie. Trotz der Verhaftung rief er die Parteimitglieder dazu auf, an der internen Wahl des Spitzenkandidaten teilzunehmen. Imamoglu selbst betonte in einem Video, dass er trotz der gegen ihn erhobenen Anschuldigungen nicht aufgeben werde. Die Polizei durchsuchte sein Anwesen und die Istanbul-Universität entzog ihm den Hochschulabschluss, der für eine Präsidentschaftskandidatur erforderlich ist.

Im Rahmen weiterer Verfahren drohen Imamoglu Haftstrafen und Politikverbote. Sein Anwalt erklärte, dass er erst als Präsidentschaftskandidat antreten könne, wenn alle Rechtsmittel gegen die Aberkennung seines Abschlusses ausgeschöpft seien.

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