Das Treffen hochrangiger Vertreter Russlands und der USA in Saudi-Arabien hat zu Spekulationen und Besorgnis in der Ukraine geführt. Zum ersten Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs trafen sich Vertreter beider Länder, wobei der Ton überraschend versöhnlich war. Normalerweise für scharfe diplomatische Angriffe bekannt, zeigte sich Russlands Aussenminister Sergej Lawrow überraschend friedlich gestimmt, während sein aussenpolitischer Berater Juri Uschakow sogar lobende Worte für US-Präsident Donald Trump fand.
Die Gespräche zwischen den USA und Russland wurden von beiden Seiten als Bestrebung nach einer Normalisierung der Beziehungen interpretiert, wobei Russland auf eine mögliche Aufhebung der US-Sanktionen hofft und die Trump-Regierung einen diplomatischen Erfolg durch ein rasches Ende des Konflikts anstrebt. Dieser Optimismus wurde durch ein geplantes Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin weiter bekräftigt, was in der Ukraine jedoch grosse Besorgnis auslöste.
Präsident Wolodimir Selenskij äusserte Bedenken über mögliche Zugeständnisse, die seinem Land bei einem alleinigen Friedensabkommen zwischen Russland und den USA auferlegt werden könnten. Er betonte, dass die Ukraine keine Vereinbarungen akzeptieren würde, die ohne ihre Teilnahme und Zustimmung getroffen wurden. Die Reaktion des Kremls auf diese Bedenken war eine Einladung an Selenskij für mögliche Friedensverhandlungen, begleitet von einer Forderung zur Diskussion über seine Legitimität als Präsident.
Die Sorgen in der Ukraine verstärken sich auch durch die Tatsache, dass die russische Delegation bereits Saudi-Arabien verlassen hat, bevor Selenskij zu Gesprächen reist. Somit gehen die Chancen auf ernsthafte Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien vorerst verloren.
Die Entwicklungen rund um das Treffen in Saudi-Arabien werfen somit neue Fragen und Unsicherheiten bezüglich der Zukunft des Ukraine-Konflikts auf, während die internationale Gemeinschaft gespannt auf mögliche weitere Entwicklungen blickt.
