Gestern wählten die Liechtensteiner ihren neuen Landtag. Die VU setzte sich als stärkste Fraktion durch. Damit ebnet sich der Weg für Brigitte Haas, die erste Frau im Regierungschefamt des Landes.
In der Diskussionsrunde nach der Wahl umriss Haas ihre Pläne. Sie möchte zunächst die politische Landschaft konsolidieren und die Zusammenarbeit zwischen den Parteien intensivieren. Ihrer Ansicht nach ist es wichtig, die während des Wahlkampfs entstandenen Spannungen abzubauen. «Metanand», wie sie es ausdrückte, spiele eine zentrale Rolle: Das Wohl aller Bürger müsse im Mittelpunkt stehen.
«Das Metanand, das gilt für alle»
Brigitte Haas
Haas› Engagement für die Politik ist keineswegs neu. Bereits in den vergangenen Jahren hatten verschiedene Parteien versucht, sie für ein politisches Amt zu gewinnen. Die politische Arbeit und die Gestaltung der Zukunft des Landes haben sie schon immer interessiert, doch nun ergreift sie die Chance.
Während die Vorbereitungen zur Regierungsbildung laufen, hat Ernst Walch von der FBP seiner politischen Konkurrentin gratuliert. Er kündigte an, nicht als Stellvertreter des Regierungschefs zur Verfügung zu stehen, was Raum für eine Regierungschef-Stellvertreterin und damit zwei Frauen an der Regierungsspitze bieten könnte.