Startseite Leserbriefe Gegen das Vergessen

Gegen das Vergessen

Gesundheit

Mit einem grossen Bild von Selenskyj (!) auf der Frontseite erinnerte das Vaterland an die Gedenkfeiern zur Befreiung von Auschwitz, kein Hinweis, dass die Befreiung durch russische Truppen erfolgte. Kein Hinweis, dass die höchsten Vertreter der Opfer, Netanjahu, und der Befreier, Putin, unerwünscht waren. Sie wären, unserer makellosen Moral geschuldet, in Polen verhaftet worden. Nicht vergessen werden sollte auch das Verbrechen der Wehrmacht gegen die russische Bevölkerung. 1,1 Mio Todesopfer forderte die Blockade von St. Petersburg (damals Stalingrad), die meisten verhungerten, einer der Toten war der Bruder von Wladimir Putin. Im Zweiten Weltkrieg starben 27 Mio Sowjetbürger, etwa 10 Mio Angehörige der Armee, der Rest durch Massaker, Hunger und Zwangsarbeit. Diesem russischen Blutzoll verdanken wir massgeblich den Sieg über Nazi-Deutschland und die Freiheit. Gemäss einem Büro des US-Kongresses führten die USA von 1991 bis 2022 251 „militärische Interventionen“ durch. Vor diesem Hintergrund machten Putin, Gorbatschow und Jelzin klar, dass das Vorrücken der militärischen Einrichtungen der USA an die Grenzen Russlands nicht akzeptiert würde. Der damalige US-Aussenminister James Baker versprach daher, die NATO werde nicht über die Grenzen Deutschlands ausgeweitet: „Not an inch“. Das Gegenteil geschah bis hin zur doppelten Überschreitung der roten Linie: der Einladung an die Ukraine zum NATO-Beitritt. Am 24. Februar 2022 erklärte Wladimir Putin der Welt, weshalb er nicht wolle, dass Russland wie 1941 überrascht werde, als es zu lange auf den Angriff gewartet habe. Damit lässt sich der Krieg in der Ukraine nicht rechtfertigen, aber, sollte er provoziert worden sein, erreichen die USA damit zwei ihrer ehernen Ziele: die Schwächung Russlands (ohne tote US-Soldaten) und die Verhinderung, dass sich deutsches Knowhow mit russischen Rohstoffen und günstiger Energie verbindet.

Georg Kieber, Binzastr. 8, Mauren

werbung_3

Kommentar Abgeben

1