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Vielfalt in der Politik: Ein Gespräch mit Andrea Hoch

Andrea Hoch
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Andrea Hoch, die engagierte Projektleiterin von «Vielfalt in der Politik», gibt Einblicke in ein ambitioniertes Vorhaben, das nach den enttäuschenden Landtagswahlen 2017 ins Leben gerufen wurde. Damals erreichten Frauen lediglich drei von 25 Sitzen im Parlament. Der Verein Frauennetz initiierte daraufhin ein mehrjähriges Projekt, um den Frauenanteil in der Politik entscheidend zu erhöhen.

Das Projekt «Vielfalt in der Politik» startete Anfang 2018 mit dem klaren Ziel, mehr Frauen in politische Ämter zu bringen. Doch im Laufe der Zeit erkannten die Initiantinnen, dass Vielfalt weit über die Geschlechtergleichstellung hinausgeht. Junge Menschen und Ausländer sollten ebenfalls stärker in der politischen Landschaft vertreten sein. Ein aktuelles Kooperationsprojekt mit dem Verein für Menschenrechte zielt darauf ab, die politische Partizipation von Ausländern zu fördern.

Hoch betont die Bedeutung einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit. Das Projekt, das bis 2025 läuft, will insgesamt vier Wahlen begleiten. «Es gibt kein Patentrezept, sondern man muss auf verschiedenen Ebenen ansetzen«, erklärt Hoch. So engagiert sich das Projekt für das Empowerment von Frauen, für neue Ansätze der Parteien bei der Rekrutierung von Kandidierenden sowie für die Sensibilisierung der Bevölkerung. Bei den kommenden Landtagswahlen setzt das Projekt auf eine breite Medienkampagne. Es werden Videoclips im Fernsehen gezeigt und soziale Medien intensiv genutzt. Zudem erscheinen klassische Printinserate in Zeitungen.

Ein Erfolg des Projekts sind die Wahlkampagnen, die darauf abzielen, Kandidatinnen sichtbarer zu machen. Diese Kampagnen haben nicht nur die öffentliche Wahrnehmung verändert, sondern auch das Netzwerk der Frauen über Parteigrenzen hinweg gestärkt. Hoch hebt hervor, dass der Informationsbedarf über politische Ämter und darüber, wie man in die Politik gelangt, unterschätzt wird. Das Projekt lädt daher Frauen in politischen Ämtern ein, um ihre Erfahrungen zu teilen und als Vorbilder zu dienen.

Ein positiver Aspekt des Projekts sieht sie in der Vernetzung der Kandidatinnen. So hätten die gemeinsame Arbeit über die Parteigrenzen zu mehr Verbundenheit geführt.

Auf die Frage, ob Frauen Angst vor dem Rampenlicht haben, antwortet Hoch, dass Studien zeigen, dass Frauen den Wahlkampf oft als belastender empfinden als Männer. Dennoch sieht sie positive Entwicklungen. Die Parteien bereiten ihre Kandidatinnen mittlerweile besser auf die Herausforderungen vor.

„Das Ziel war, Politik fassbar zu machen.“

Andrea Hoch

Ein grosses Thema bleibt die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und politischem Engagement. Viele Frauen zögern, ein politisches Mandat anzunehmen, da sie die zusätzliche Belastung fürchten. Hoch hofft, dass Frauen ihren Anteil im Landtag nicht nur halten, sondern idealerweise steigern können, sagt sie abschliessend mit einem optimistischen Blick in die Zukunft.

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