Das Praxis-Beispiel „Lohnsteuerlisten» zeigt, wie einfache digitale Kommunikation durch die eID aufwendiger wird. Bisher konnte aus dem „PK-Lohn» und anderen Lohnprogrammen direkt eine XML-Datei generiert werden. Mit einem Klick auf der Homepage der Landesverwaltung konnte die Datei hochgeladen werden. Eingabe von Name und eMail und fertig. Einfach, digital und schnell – so wie man es sich von der Digitalisierung erwartet. Insgesamt soll die Digitalisierung u. a. dazu beitragen, Prozesse zu optimieren. Doch die Landesverwaltung will den Lohnsteuerlisten-Prozess ändern.
Mit der eID braucht es plötzlich ein privates Mobiltelefon, auf welchem sich die eID befindet. Zusätzlich muss ein Delegationssystem bei der Landesverwaltung von den Unternehmen unterhalten werden. Die Freigabe muss mit der privaten eID der verantwortlichen Person erfolgen. Fazit: Gegenüber dem bisherigen System resultiert ein deutlicher Mehraufwand. Ebenso werden Mitarbeitende ohne eID diskriminiert, da sie allenfalls ihren Job verlieren!
Von einer echten Digitalisierung erwarten wir uns beispielsweise, dass im „Lohnprogramm Solo» ein Knopf existiert, den man anklicken kann, um die Lohnliste ohne weiteres Zutun direkt an die Landesverwaltung zustellen zu können. Das wäre ein echter Bürokratieabbau.
Wir, als Kunden der Landesverwaltung, wünschen digitale Lösungen, die für uns wirkliche Vorteile bieten. Klare Vorgaben (Standards) für Datenformate für alle Dokumente (XML, UN/EDIFACT, etc) sind ebenfalls wünschenswert. Einen direkten, verschlüsselten Datenkanal ohne zusätzliche Freigaben für alle einfachen Dokumente (eMWST, Lohnlisten, etc) erachten wir als mögliche Lösung.
Pirchl Christoph, ALU-SPF AG; Beck August, Gebr. Beck AG; Brosi Franz, Qualitynet AG; Brosi Marius, Supranet AG; Christian Ritter, CRLogistik GmbH; Eberle Sibylle, ProBilanz Anstalt; Feurle Joseph, Festhallen- und Zeltvermietung AG; Giesinger Gerhard, GERA Anstalt; Guntli Nicole, RNA-Dienstleistungs Anstalt; Hartmann Benedikt, Hartmann-IT-Architecture GmbH; Ilic Johannes, Flyerdruck.li; Jürg Ritter, Herbert Ritter AG; Jürg Ritter, Jürg Ritter Transportanstalt; Kaiser Judith, Schaedler Keramik AG; Konrad Hanno, Hanno Konrad Anstalt; Matt Hermann; Matt Stefan, Creasoft AG; Mlekuz Tina, ALU-SPF AG; Nägele Arnold, Fa. Nägele-Capaul; Nescher Remi, Gutenberg AG; Przybilla Karl, Ultralight AG; Sabine Marxer, Naturfriseur salon mano; Sara Risch, Connexa GmbH; Seger Martin, SEGER Lufttechnik AG; Tuor Magnus, Messtechnik AG ; Vogt Daniel, InstaPlan Anstalt; Vogt Thomas, Ernst Vogt AG; Wachter Franz, Wachter AG; Walder Ursina, Blumen Anderscht GmbH; Wendelin Schädler, Metzgerei Schädler Anstalt
Update vom 28.1.2024:
Digitalisierung: Klarstellung
Einzelne Rückmeldungen auf unseren Leserbrief von gestern zeigen, dass unsere Absicht nicht für alle klar erkennbar ist. Deshalb möchten wir klarstellen, dass die Lösung mit der Lohnsteuer für uns das Vorbild ist. So wollen wir auch die nächsten Jahre verfahren – ausser es wird noch einfacher.
Auch sollen alle anderen behördlichen Dokumente genauso einfach und ohne eID sowie auch in Papierform übermittelt werden können.
Christoph Pirchl, ALU-SPF AG