Casinoverband sieht Casinokrise in Liechtenstein

Die Casinobranche in Liechtenstein steht vor grossen Herausforderungen. Trotz Investitionen von über 100 Millionen Franken und der Schaffung von über 400 Arbeitsplätzen, sieht der Casinoverband die Branche bedroht. Der Austausch von Sperrdaten mit der Schweiz hat zu Umsatzeinbussen von bis zu 85 Prozent geführt, schreibt der Verband in einer Medienmitteilung.

Die Rahmenbedingungen für Casinos hätten sich in den letzten Jahren verschlechtert. Dies hat die Rechts- und Investitionssicherheit untergraben. Casinos im Ausland bieten bessere Bedingungen als in Liechtenstein. Die neuen Bedingungen machen die Casinos in Liechtenstein wirtschaftlich nicht überlebensfähig.

Die Regierung handelt gegen den Volksentscheid, der für den Casino-Standort Liechtenstein gestimmt hat. Dies entzieht der Branche die Geschäftsgrundlage und ist faktisch ein Verbot, so Markus Kaufmann und Philipp Nossek, Präsident und Vizepräsident des Casinoverbands.

Der Verband fordert, die Ungleichbehandlung mit Österreich und Deutschland aufzuheben. Spieler, die im Inland gesperrt sind, weichen auf Casinos in Bregenz, Lindau und Konstanz aus. Die strengen Sozialkonzepte in Liechtenstein und der Schweiz sind nicht mit den Standards und Vorschriften der Nachbarländer vergleichbar. Dies verfehlt das Ziel des Spielerschutzes.

Liechtensteiner Unternehmen sind seit dem 7. Januar gegenüber der Konkurrenz in Österreich und Deutschland benachteiligt. Schweizer Spielbanken unterliegen weniger Regularien und können sich auf stabile Rahmenbedingungen verlassen. Liechtensteiner Casinos dürfen nicht online spielen und zahlen höhere Steuern.

Die Regierung müsse einen Reputationsschaden für Liechtenstein vermeiden, fordern Kaufmann und Nossek. Das Vertrauen in die Investitions- und Rechtssicherheit müsse wiederhergestellt werden. Die Massnahmen der Regierung führen zu Massenentlassungen und Betriebsschliessungen.