Startseite Leserbriefe Volksinitiative kills the Radio Star?

Volksinitiative kills the Radio Star?

Radio L Microfon
Werbung im Landesspiegel

Kritische Stimmen interpretieren die aktuelle Volksinitiative zur Privatisierung von Radio L als Todesstoss. Überdeckt diese eher emotional konnotierte Anschuldigung nicht die eigentliche Fragestellung: Ist es tatsächlich möglich in einem kleinen Land wie Liechtenstein einen Radiosender gewinnbringend mit entsprechender Medienförderung zu betreiben?

In der Schweiz gibt es zahlreiche funktionierende Konzepte für Privatradiosender, die sich erfolgreich finanzieren. Warum hat man nicht schon vor Jahren entsprechende Konzepte analysiert und Fachleute zurate gezogen?

„3,95 Mio. reichen für einen guten Mittelklassewagen“, so die Argumentation während der Diskussionsrunde am 8. Oktober durch den „ausgewiesenen Privatradioexperten“ und neuen Verwaltungsrat Präsident von Radio L Jürg Bachmann. Ein Mittelklassewagen, der immerhin mit 20 Mitarbeitenden besetzt ist. Also mehr ein Mittelklassebus. Die stellvertretende Regierungschefin Sabine Monauni versucht den erhöhten Geldbedarf mit der hohen Mitarbeitendenzahl zu rechtfertigen. „Radio L ist nicht vergleichbar mit einem kleinen lokalen Fernsehsender, der mit zwei Personen auskommt.“

Ist die logische Schlussfolgerung der stellvertretenden Regierungschefin, dass die Profitabilität eines Unternehmens sich immer mit steigender Mitarbeitendenzahl steigern muss?

Erfüllt Radio L wirklich den Auftrag objektiv und umfassend unter angemessener Berücksichtigung der Vielfalt der im öffentlichen Leben vertretenen Meinungen zu informieren?

(vgl. Gesetz vom 23. Oktober 2003 über den «Liechtensteinischen Rundfunk» (LRFG), II. Öffentlich-rechtlicher Auftrag, Art. 7 Programmauftrag, Fassung vom 01.12.2023)

Was wir brauchen, ist ein flexibles und unabhängiges Radio, das von Menschen betrieben wird, die mit Leidenschaft dabei sind. Wettbewerb auf Basis von Leistung ist der Schlüssel, um die Qualität zu steigern. Natürlich bedarf es einer fairen staatlichen Förderung, um die Medienvielfalt zu bewahren. Diese Förderung sollte jedoch an der Qualität der Berichterstattung und der Unabhängigkeit der Medien orientiert sein.

Die Herausforderungen sind gewaltig. Was sich über Jahre in die falsche Richtung entwickelt hat, lässt sich nicht einfach durch einen Beschluss ändern. Ein wichtiger Schritt wäre, junge Talente zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, aktiv zur Medienlandschaft beizutragen. Ich wünsche mir einen Radiosender, der facettenreich ist und die Meinungsvielfalt fördert.

Wo geht die Reise hin? Ich plädiere für den Umstieg auf den privaten Kleinwagen und wünsche eine sichere Fahrt ohne wiederkehrende Reparaturkosten.

Daniel Lathan
Vorstandsmitglied und Pressesprecher MiM-Partei

Werbung im Landesspiegel

Kommentar Abgeben

1