Die MiM-Partei sieht den Beitritt Liechtensteins zum IWF äusserst kritisch. Der IWF ist keine Versicherung, sondern bietet lediglich eine Option auf Kredite im Krisenfall – und das zu Bedingungen, die tief in die wirtschaftspolitische Souveränität eines Landes eingreifen können. Die Erfahrung zeigt, dass IWF-Kredite oft massive Kürzungen z. B. im Sozialwesen und drastische Sparmassnahmen z. B. im Bildungs- und Gesundheitssystem bedeuten.
Unsere Banken verfügen bereits über eine höhere Eigenkapitalquote als viele internationale Finanzinstitute, was Liechtenstein in Krisenzeiten stärkt. Ein IWF-Beitritt würde hingegen Kapital in Schwachwährungen erfordern und Nachschusspflichten mit sich bringen, was unsere Handlungsfreiheit einschränkt und Ressourcen bindet. Zudem könnte ein solcher Beitritt zu moralischen Konflikten führen, wenn der IWF Massnahmen gegenüber anderen Ländern fordert, die den Werten Liechtensteins widersprechen.
Schliesslich haben Kleinstaaten wie Liechtenstein kaum Einfluss auf wichtige Entscheidungen im IWF, während Grossmächte wie die USA mit ihrem Vetorecht dominieren. Diese Faktoren machen einen Beitritt nicht nur unnötig, sondern potenziell schädlich für unser Land.
Daniel Lathan
Vorstandsmitglied und Pressesprecher MiM-Partei