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Die Zukunft der Bildung in Liechtenstein

Stiftung Zukunft.li präsentiert Bildungsstudie
Eiskönigin

Liechtenstein verfügt über ein solides Bildungssystem, das sich jedoch im Laufe der Jahrzehnte stark verändert hat. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Vielfalt der Schülerinnen und Schüler sowie die fortschreitende Digitalisierung sind nur einige der Herausforderungen, mit denen sich das Bildungswesen auseinandersetzen muss.

Die Stiftung Zukunft.li hat in ihrer neuesten Studie, die heute in Ruggell vorgestellt wurde, untersucht, ob das Bildungssystem mit den gesellschaftlichen Veränderungen Schritt hält.

Eine zentrale Erkenntnis ist, dass es nicht mehr ausreicht, Wissen lediglich zu reproduzieren. In einer sich wandelnden Arbeitswelt sind vernetztes Denken und Kreativität von entscheidender Bedeutung.

Die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems wird oft anhand internationaler Studien wie PISA gemessen. Obwohl Liechtenstein seit 2012 nicht mehr an PISA teilnimmt, bieten die Ergebnisse der Schweiz einen Anhaltspunkt. Die Schweiz ist zwar in Mathematik und Naturwissenschaften gut, aber noch weit von der Spitze entfernt. Auch bei der Lesekompetenz liegt sie lediglich über dem OECD-Durchschnitt.

Einer von 4 Schülern in der Schweiz schaffen die Grundkompetenz im Lesen nicht.

Eine Ursache für die Ergebnisse sieht Projektleiterin Doris Quaderer im dreigliedrigen Bildungssystem. Länder, die Kinder später auf unterschiedliche Schulformen aufteilen, schneiden in PISA-Tests oft besser ab. Der Selektionsprozess in Liechtenstein sei früh und führe zu Ungleichheiten und Willkür.

Ergebnisse der Bildungsstudie

Die Studie konzentriert sich nicht auf Lehrpläne, sondern auf strukturelle Aspekte des Bildungssystems. Dabei wird die finanzielle Situation der Schulen beleuchtet. Die Schulleitungen haben nur begrenzten finanziellen Spielraum, da das meiste Budget vom Staat vorgegeben wird.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Trägerschaft der Schulen. Während die meisten Schulen staatlich kontrolliert werden, gibt es in Ländern wie den Niederlanden unabhängige Gremien, die das Bildungskonzept festlegen.

Auch Personalentscheidungen spielen eine Rolle. Länder, in denen Schulen ihre Lehrkräfte selbst auswählen können, erzielen oft bessere Ergebnisse.

In Liechtenstein gibt es keinen Wettbewerb zwischen den Schulen und keine freie Schulwahl. Länder mit freier Schulwahl, wie Schweden, zeigen bessere Ergebnisse. Privatschulen werden dort staatlich finanziert.

Länder

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es kein Patentrezept für ein erfolgreiches Bildungssystem gibt. Die regionalen Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden. Dennoch lassen sich Empfehlungen ableiten: Eine zentrale Steuerung funktioniert nicht optimal. Mehr Autonomie für Schulen wäre ein erster Schritt. Sie sollten über ihr Budget und Personal selbst entscheiden können und die Möglichkeit haben, ein individuelles Profil zu entwickeln.

Darüber hinaus ist eine Professionalisierung der Schulleitungen erforderlich. Aktuell werden Lehrkräfte oft einfach zu Schulleitern befördert, ohne entsprechende Managementqualifikationen. Es bedarf Schulungen, um die Qualität der Schulleitung zu verbessern.

Liechtenstein soll wieder am PISA-Test teilnehmen

Um vergleichbare Daten zu bekommen, fordert die Studie, dass Liechtenstein wieder am PISA-System teilnehmen soll. Der Staat sollte dann den Schulen konkrete Ziele vorgehen, die sie erreichen sollten. Sie könnten sich dann untereinander Vergleichen. Das würde dem System gut tun.

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