Die Parteifunktionäre von VU und FBP werden nicht müde, bei der Direktwahl der Regierung auf Angst zu machen. Dies sei ein «Experiment». Und jetzt? Das ganze Leben und alles Neue ist doch ein Experiment! Man kann aber nicht aufhören, neue Wege zu gehen, nur weil man Angst vor der Zukunft hat. Uns geht es gut, so soll es bleiben? Stillstand bedeutet bekanntlich Rückschritt. Wie sich gerade in jüngerer Vergangenheit gezeigt hat, war Angst ein denkbar schlechter Berater.
Der Direktwahl der Regierung kann ich nur Positives abgewinnen. Elementar: Das Gleichgewicht «Fürst und Volk» bleibt unangetastet. Die Parteien können auch wie bisher ihre Regierungsrats-Kandidaten portieren. Neu hinzukommen aber zwei zentrale Vorteile. Erstens: Dadurch, dass die Regierungskandidaten sich der Volkswahl stellen, erhalten sie vor allem eine hohe demokratische Legitimation. Zweitens: Zusätzlich zu den Partei-Kandidaten können parteiunabhängige Kräfte für die Regierung kandidieren. Dies ist gerade in Zeiten der Politik-Verdrossenheit eine Chance, dass fähige Führungskräfte kandidieren, die nichts mit Parteienmühlen zu tun haben wollen, sondern sich der Sache verpflichten. So manche sehr kluge Köpfe haben mir in der Vergangenheit immer wieder gesagt, dass sie ein Mandat zwar interessiere, dass sie sich aber nicht einer Partei verpflichten wollen. Ein allzu grosser Ansturm solcher Kandidaturen wird wohl nicht zu erwarten sein, es ist aber allemal ein Demokratie-Zugewinn. Darum ein klares JA für Fürst und Volk zur Direktwahl-Initiative vom 25. Februar.
Martin Frommelt
Schaan