Dutzende europäische Medienunternehmen, haben den US-Internetriesen Google wegen angeblich wettbewerbswidrigem Verhalten bei Onlinewerbung verklagt. Die Kläger fordern eine Entschädigungszahlung in Höhe von 2,3 Milliarden Euro, um die entstandenen Verluste auszugleichen.
Zu den Klägern gehören unter anderem der deutsche Axel-Springer-Verlag, der Ringier-Verlag aus der Schweiz und Schibsted aus Norwegen. Die Unternehmen behaupten, dass sie ohne den Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung von Google höhere Werbeeinnahmen erzielt und niedrigere Gebühren für Onlinewerbung gezahlt hätten.
Die Kläger verweisen auf eine Strafe in Höhe von 220 Millionen Euro, die Frankreich Google wegen angeblichen Fehlverhaltens im «Ad Tech»-Geschäft auferlegt hat. Google hat die Vorwürfe zurückgewiesen und bezeichnet die Klage als spekulativ und fragwürdig.
Es ist nicht zu leugnen, dass Google eine dominierende Position im Bereich der Onlinewerbung innehat. Das Unternehmen erzielte 2022 einen Umsatz von 224,5 Milliarden Dollar mit Onlinewerbung, was knapp 80 Prozent der Gesamterlöse des Konzerns entspricht. Experten schätzen, dass weltweit etwa 28 Prozent aller Ausgaben für Internetanzeigen an Google gehen.
Die Klage gegen Google wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Sorge über die Marktmacht grosser Technologieunternehmen und die Auswirkungen auf den Wettbewerb. Es bleibt abzuwarten, wie der Rechtsstreit ausgehen wird und ob weitere Unternehmen sich der Klage anschliessen werden.
Google steht bereits seit einiger Zeit im Fokus von Regulierungsbehörden und Wettbewerbsaufsichtsbehörden weltweit. Die Klage der Medienunternehmen könnte sich als wegweisend erweisen und die Debatte über die Macht und das Verhalten grosser Internetkonzerne weiter anheizen.