Es steht nicht gut um den Patienten Gesundheitswesen.
Die Kinderintensivstation im Kantonsspital Chur soll geschlossen werden; das Spital hat eine Petition zum Erhalt lanciert.
In St.Gallen demonstrierten kürzlich 3’000 Menschen gegen die geplante Massenentlassung; 440 Stellen sollen an den St.Galler Spitälern abgebaut werden. Die Demonstranten brachten den Unmut u. a. mit den Worten: «Personalmangel tötet», «Ausgebrannte Pflegekräfte bringen keine Wärme mehr.», «Gesundheit vor Profit.», «Gesundheitsmoral ruhe in Frieden.» zum Ausdruck.
Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist längst bekannt – kein Ende in Sicht. Beim Medikamenten-Mangel ist die Lage prekär wie kaum zuvor. Gemäss PwC-Studie haben 20 bis 25 Prozent der Schweizer Spitäler massive finanzielle Probleme.
Das ist ein Teil der lebensbedrohlichen Diagnose.
Seltsamerweise ist für die massiv forcierte, kostspielige Digitalisierung Geld vorhanden. Dazu gehört u. a. das elektronische Gesundheitsdossier. Wird die Digitalisierung die grundlegenden, gravierenden Probleme im Gesundheitswesen lösen?
Wie passt das alles zusammen? Warum ist Geld für die Digitalisierung vorhanden, für menschenwürdige Arbeitsbedingungen usw. hingegen nicht? Was ist aus dem zu Pandemiebeginn heldenhaften Jubel und Applaus für die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen sowie den Worten der Politiker geworden?
Woher kommen die entsprechenden Befehle? Von Politikern, die vielfach keine Praxiserfahrung im Gesundheitswesen haben, keinen Not-, Nacht- oder Wochenenddienst leisten müssen und weit weg von der Not der Menschen agieren.
Die aktuelle Situation ist ungefähr so, als würde den Patienten im Notfall zuerst die Nägel geschnitten. Ist das zielführend?
Die Amtliche Kundmachung für die Volkswahl am 21.1.2024 ist veröffentlicht. Das Stimmvolk erhält in diesem Gesundheitsschlamassel die Möglichkeit, dem freien Willen (Opt-in) in Sachen Elektronisches Gesundheitsdossier(eGD) Vorrang zu gewähren. Der Demokratie sei Dank!
Carmen Sprenger-Lampert, Landstrasse 333, 9495 Triesen