Andreas Götz, Geschäftsführer der Solargenossenschaft Liechtenstein, scheint nur schon wegen der Ankündigung, dass aktuell ein Referendum gegen die beiden Baugesetzvorlagen läuft und momentan Unterschriften gesammelt werden, die Nerven zu verlieren. Anders ist der Rundumschlag gegen den DPL-Präsidenten Thomas Rehak nicht zu erklären. Sie bedürfen der Klarheit:
1.) Natürlich hat die Solargenossenschaft Eigeninteressen zu verteidigen. Andreas Götz hat an einer Podiumsdiskussion im Landesgymnasium selbst eingestanden, dass Unternehmen, welche Solaranlagen verkaufen und montieren, Mitglied bei der Solargenossenschaft seien. Und da soll kein Eigeninteresse dahinterstecken? Wir rufen die Solargenossenschaft auf, Transparenz zu schaffen und ihre Mitglieder öffentlich zu machen.
2.) Natürlich könne man sich ohne Pflicht für Fotovoltaik einsetzen, nur habe das bisher wenig genutzt, so Andreas Götz. Zur Erinnerung: Alle Gemeinden besitzen das Energiestadt-Label (teilweise in Gold); Liechtenstein ist das erste Energieland weltweit; landauf und landab werden Fotovoltaikanlagen erstellt; die Förderungsbudgets der Gemeinden reichten nicht aus, weshalb von verschiedenen Gemeinden Nachtragskredite benötigt wurden. Das zeigt: Es braucht keine Verbote, Pflichten und Überregulierungen, die Liechtensteiner Bevölkerung trägt von sich aus Verantwortung. Wer diese Entwicklung als ‘Zwischenhoch’ bezeichnet, verkennt, dass die Fachwelt davon ausgeht, dass die Strom- und Gaspreise nicht mehr das Vorkriegsniveau erreichen werden, weshalb die Attraktivität von Fotovoltaik so oder so hoch bleiben wird.
Ohne Pflicht können die Bürgerinnen und Bürger frei und auf Basis ihrer eigenen finanziellen Möglichkeiten entscheiden, ob und wie sie den Energiewechsel vollziehen. Er ist nämlich trotz Subventionen für viele Familien und Unternehmen finanziell kein Pappenstil und geht sehr oft mit Verschuldung und steigenden Mieten einher. Diese Entwicklung verstärkt sich. Im Vaterland von gestern war auf Seite 19 zu lesen: «Die hohe Nachfrage in der Heizungsbranche treibt jedoch auch die Preise nach oben: Der Einbau einer Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus ist seit Oktober 2020 um rund 21 % teurer geworden. […] Auch bei den Solaranlagen haben die Preise 2022 aufgeschlagen – und zwar um saftige 12 % im Vergleich zu 2021, wie eine Studie von Energieschweiz zeigt.» Die Baugesetzänderungen, nehmen darauf keine Rücksicht. Auch deshalb ist es wichtig, dass das Volk entscheidet.
Referendumskomitee zur Abänderung des Baugesetzes