Die Leserbriefe der Ärzte Ospelt und Hermann sprechen eine klare Sprache; sie schreiben mir aus dem Herzen. Dafür bedanke ich mich bei diesen couragierten Herren herzlichst.
Es ist davon auszugehen, dass nicht nur diese drei Ärzte eine solche Meinung vertreten. Wann werden sich weitere Berufskollegen zu Wort melden? Nachdem es 5 vor 12 war, ist es höchste Zeit, Tacheles zu sprechen. Wohlbemerkt tangiert diese Thematik die Kritische Infrastruktur des Landes – nämlich das Gesundheitssystem.
Die Herren Ospelt und Hermann sind ausgewiesene Gesundheitsexperten, die aufgrund ihrer selbstständigen Tätigkeit das Gesundheitswesen in Liechtenstein seit langem bestens kennen. Demgegenüber stehen Politiker, die in Sachen Gesundheit Laien sind und trotzdem unkooperativ und stur agieren. Was steckt hinter diesem Verhalten – was ist deren Ziel?
Die Folgen dieses Handelns sind zwischenzeitlich gut erkennbar – entgegen der immer wieder anzutreffenden Politiker-Äusserung «keine Gefahr in Verzug». Achtung, wir befinden uns in einem trügerischen, komplexen Schlamassel. Ein Chaos folgt dem anderen – teils «national selbstgemacht», in einer Welt, die einem Pulverfass gleicht. Ob Landespitalneubau-Fiasko, Notarzt-Dienst-Alarm oder eGD-Zwangsbeglückung – es gäbe viel zu schreiben, doch das würde die Leserbrief-Zeichenlimite überschreiten.
In Anbetracht meiner persönlichen Erfahrungen in Sachen eGD in Kombination mit den Worten dieser Ärzte frage ich mich, wessen Hilfe nötig ist, um diesem «kranken System» möglichst rasch eine heilende Therapie verordnen zu können? Könnte das Fürstenhaus dazu beitragen, in dieser sehr komplexen Thematik, die Not zu lindern?
Die Folgen einer solchen Politik belasten nicht nur die Staatskasse, sondern drücken u. a. auf die Lebensfreude so mancher Menschen, die sich sozusagen ohnmächtig ausgeliefert fühlen. Ausserdem wären Ärzte mit ihren anspruchsvollen Aufgaben eigentlich ausreichend beschäftigt. Wo soll das alles hinführen?
Carmen Sprenger-Lampert, 9495 Triesen