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Frühsexualisierung in der Kita?

Die jüngsten Aussagen der Sexualtherapeutin Dania Schiftan und der Bericht «Schaut selber Pornos» im Vaterland vom 8. Nov. 2025  machen deutlich: In Teilen der Frühpädagogik werden Ideen verfolgt, die ich als hochproblematisch für Kinder betrachte. Unter Berufung auf Empfehlungen der WHO sollen in Kitas abgeriegelte Räume entstehen, in denen Kinder bis 4 Jahre unbeaufsichtigt Doktorspiele oder gar Masturbation ausüben dürfen, was angeblich pädagogisch wertvoll angesehen wird. Zitat Frau Schiftan «Ab der Kita oder Spielgruppe sollte Körper- und Gefühlsbildung normal sein».

Ich halte dies für unverantwortlich. Kinder in diesem Alter sind kognitiv und emotional nicht in der Lage, sexuelle Erfahrungen einzuordnen. Solche Räume bergen ein massives Missbrauchsrisiko: Niemand weiss, was dort tatsächlich geschieht, und Verantwortlichkeiten sind nicht definiert.

Meine Kleine Anfrage im Landtag zeigt klar: Die Regierung übernimmt in dieser Frage nur bedingt Verantwortung. Es gibt weder zentrale Vorgaben noch verbindliche Qualitätsstandards. Die Gemeinden sollen gemäss Regierung selbst entscheiden, Eltern erfahren nur begrenzt, was in den Einrichtungen wirklich passiert. Damit entsteht ein gefährliches Vakuum, in dem Schutzmechanismen fehlen. Dass Berichte wie im Vaterland diese Risiken verharmlosen, statt kritisch zu hinterfragen, verschärft die Situation zusätzlich.

Frühkindliche Sexualaufklärung darf nur im sicheren Raum der Familie stattfinden durch Bezugspersonen, die das Kind kennen, ihm Geborgenheit geben und seine Grenzen respektieren. Dort können Kinder altersgerecht lernen, was ihr Körper ist, wie sie Gefühle ausdrücken oder „Nein“ sagen. Abgeschirmte Therapieräume in Kitas ersetzen diese Fürsorge nicht, sie untergraben sie.

Die empfohlene Praxis von Frau Schiftan ist ein pädagogisches Experiment auf dem Rücken unserer Jüngsten. Ich fordere deshalb klare gesetzliche Richtlinien, Transparenz und Kontrolle. Kinder müssen geschützt und nicht zu sexuellen Experimenten angehalten werden. Alles andere ist eine Missachtung der staatlichen Schutzpflicht und öffnet Türen, die niemals geöffnet werden dürfen.

Eltern sind gefordert, aufmerksam zu bleiben, genau hinzuschauen und kritisch nachzufragen, was in den Einrichtungen ihrer Kinder passiert. Nur so können wir gemeinsam sicherstellen, dass der Schutz der Kleinsten oberste Priorität behält.

Martin Seger
Landtagsabgeordneter (DpL)

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