Die Rheinmetall AG verzeichnet einen starken Anstieg des Börsenwerts, angetrieben durch den Aufrüstungszyklus in Europa und geopolitische Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich der Aktienkurs um mehr als das 10-fache erhöht, während allein seit der Wahl von US-Präsident Trump eine Verdopplung zu verzeichnen ist. Gestern schloss die Aktie bei über 1.119 Euro.
Die Quartalszahlen spiegeln dieses Wachstum wider: Im 3. Quartal stieg der Umsatz um fast 40 Prozent auf rund 2,45 Milliarden Euro, der Gewinn sogar auf 302 Millionen Euro. Die Rendite verbesserte sich von 11,3 auf 12,3 Prozent. Allerdings müssen die Unternehmenszahlen weiter stark wachsen, um mit dem rasant steigenden Aktienkurs Schritt zu halten.
Für das Geschäftsjahr 2024 prognostiziert CEO Armin Papperger einen Umsatz von rund 10 Milliarden Euro, im Vergleich zu 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2023. Ein Potenzial für weiteres Wachstum sieht er in der aktuellen geopolitischen Lage und der bevorstehenden Bundestagswahl in Deutschland. Die Diskussion um eine mögliche Aufhebung der deutschen Schuldenbremse für das Militär könnte sich jedoch als kurzfristige Euphorie erweisen.
Europa startet eine Wiederbewaffnungswelle, was Rheinmetall neue Aufträge und Kooperationen in Aussicht stellt. Neben geplanten Rüstungsfabriken wie dem Artilleriewerk in Litauen und dem Wartungsstandort in der Ukraine strebt das Unternehmen auch eine Stärkung seines Geschäfts in den USA an.
Die Prognose für den Gewinn pro Aktie im 4. Quartal 2024 liegt laut Analysten bei rund 13,23 Euro. Rheinmetall zeigt sich also weiterhin auf Wachstumskurs, auch wenn die hohen Erwartungen des Aktienmarktes mit entsprechenden Risiken verbunden sind. Investoren werden daher gespannt auf den offiziellen Bericht des Unternehmens für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2024 warten.