Mit jährlich rund 500 Schülern und regelmässigen Führungen ist die Sternwarte in Schaan ein lebendiges Zentrum für Astronomie in Liechtenstein. Betrieben wird es seit 1988 vom Astronomische Arbeitskreis Fürstentum Liechtenstein. Gemeinsam mit dem Planetarium in Schaan gehören zu den eindrucksvollsten Orten für Astronomiebegeisterte.
Peter Kaiser führte uns diese Woche durch die Anlage und gewährte dabei faszinierende Einblicke in die umfangreiche Ausstattung und ihre Geschichte. Bereits das Hauptteleskop, ein beeindruckendes Instrument mit 35 cm Durchmesser und einer Brennweite von vier Metern, zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Dieses Teleskop eignet sich ideal für Beobachtungen von Planeten, Kugelsternhaufen und anderen Objekten des Sonnensystems – trotz der leichten Beeinträchtigung durch Lichtverschmutzung in der Umgebung. Dank einer speziellen Konstruktion und einer hochwertigen Optik lassen sich auch schwächere Objekte gut erkennen. Mit ein wenig Glück und dem richtigen Timing kann sogar ein Komet samt Schweif im Detail betrachtet werden.
In der Ausstellung werden verschiedene Instrumente und Teleskope gezeigt, die die Entwicklung astronomischer Geräte von den ersten Entdeckungen Galileos bis zu modernen Instrumenten wie dem James-Webb-Weltraumteleskop anschaulich darstellen. Diese Präsentation, die für die Schulen der Umgebung eine wichtige Rolle spielt, zeigt, wie weit die Technik fortgeschritten ist und wie das gesamte elektromagnetische Spektrum – von Röntgen- bis Infrarotstrahlen – heute in der Forschung genutzt wird.
Besondere Beachtung verdient auch ein hochwertiges Fernrohr, das dem Verein 1989 als Geschenk vom Landesfürsten überreicht wurde. Mit dem fürstlichen Fernrohr, wie es liebevoll genannt wird, lassen sich detailreiche Aufnahmen machen. In Zukunft möchte der Verein ein eigenes Sonnenteleskop installieren, das die Beobachtung der Sonne und ihrer Protuberanzen ermöglicht. Derartige Teleskope, die speziell für Sonnenbeobachtungen ausgelegt sind, bieten eine besonders plastische Ansicht der Sonnenoberfläche und sind bei Schülern sehr beliebt.
Mit rund 500 bis 600 Schülern pro Jahr, die an Führungen und Vorträgen teilnehmen, leistet der Verein einen wichtigen Beitrag zur Bildungsarbeit in der Region. Die Sternwarte und das Planetarium bleiben durch dieses Engagement ein lebendiger Ort für Wissenschaft und Entdeckungen, der Menschen jeden Alters einen aussergewöhnlichen Zugang zur Astronomie ermöglicht.
Abschliessend erklärt Peter Kaiser, wie wichtig es sei, die Faszination für die Sterne zu teilen. Die Sternwarte und das Planetarium stehen nicht nur Schulen zur Verfügung. Gruppen, Firmen und Verein können Führungen bekommen. Informationen dazu findet man auf astronomie.li.