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Wirtschaftsausblick: Dunkle Wolken über Europas Wirtschaft

Frau in der Börse
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Nach der jüngsten Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve zeichnet sich ein differenziertes Bild der globalen Wirtschaftsaussichten ab. Während Schwellenländer von der geldpolitischen Lockerung profitieren könnten, sieht sich Europa weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert.

Die Experten von Pictet Asset Management sehen in ihrem aktuellen Barometer für Oktober 2024 verbesserte Aussichten für Aktien und Anleihen aus Schwellenländern.

Regionale Wirtschaftsaussichten

Europa: Anhaltende Schwäche

Die europäische Wirtschaft zeigt weiterhin Anzeichen der Schwäche. Trotz sinkender Energiepreise bleibt die erhoffte Belebung der Investitionen aus. Die Nettoexporte, bisher ein Wachstumsmotor, geraten nun aufgrund der schleppenden Erholung Chinas unter Druck. Die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor der Herausforderung, die richtige Balance zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsförderung zu finden.

USA: Soft Landing in Sicht

Die US-Wirtschaft zeigt erste Anzeichen einer Verlangsamung nach einer Phase aussergewöhnlicher Widerstandsfähigkeit. In den kommenden Monaten wird erwartet, dass der Konsum, der mehr als die Hälfte des US-BIP ausmacht, nachlassen wird, insbesondere im Dienstleistungssektor. Dies könnte zu einer breiteren Verlangsamung führen. Dennoch deuten die Bedingungen am Arbeitsmarkt auf ein BIP-Wachstum von etwa 2% hin, was dem langfristigen Potenzial entspricht.

Grossbritannien: Positive Aussichten

Entgegen dem europäischen Trend zeigt sich für Grossbritannien ein positiverer Ausblick. Das Land profitiert von einem starken Dienstleistungs- und Industriesektor. Die erwarteten Zinssenkungen der Bank of England in diesem Jahr dürften die wirtschaftlichen Aussichten weiter aufhellen.

Japan: Überdurchschnittliches Wachstum

Japan sticht als einzige grosse Industrienation hervor, für die ein überdurchschnittliches Wachstum im Jahr 2024 erwartet wird. Getragen wird diese Entwicklung vor allem vom privaten Konsum. Diese positive Dynamik ermöglicht es der Bank of Japan, ihre Geldpolitik weiter zu normalisieren.

China: Anhaltende Herausforderungen

Chinas Wirtschaftswachstum bleibt mit prognostizierten 2,5% im dritten Quartal schwach. Trotz umfangreicher geld- und fiskalpolitischer Massnahmen der Regierung zeigt sich bisher keine nachhaltige Erholung. Strukturelle Reformen könnten notwendig sein, um das Wachstum wieder anzukurbeln.

Übrige Schwellenländer: Positive Aussichten

Im Gegensatz zu China zeigen die übrigen Schwellenländer ermutigende wirtschaftliche Aktivitäten. Sie dürften besonders von einer Erholung des globalen Handels profitieren, da sie doppelt so empfindlich auf Veränderungen im Welthandel reagieren wie entwickelte Volkswirtschaften.

Fazit

Während Europa mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft, bieten sich in anderen Regionen, insbesondere in den Schwellenländern ausserhalb Chinas, interessante Perspektiven. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich die Hoffnung auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft bewahrheitet und wie sich die divergierenden Entwicklungen in den verschiedenen Weltregionen auf die globale Wirtschaft auswirken werden.

Dornröschen

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