Die Europäische Freihandelsassoziation (EFTA) und die Republik Kosovo haben heute ein umfassendes Freihandelsabkommen unterzeichnet. Nach vier Verhandlungsrunden wurde das Abkommen in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, erfolgreich abgeschlossen.
Das Freihandelsabkommen deckt ein breites Spektrum von Handelsthemen ab, darunter Warenhandel, Dienstleistungen, geistiges Eigentum, Handelserleichterungen, Wettbewerb sowie Handel und nachhaltige Entwicklung. Es zielt darauf ab, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den EFTA-Staaten (Island, Liechtenstein, Norwegen und Schweiz) und dem Kosovo zu stärken und neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen.
Die Verhandlungen begannen 2022 in Island, vier Jahre nach der Unterzeichnung einer gemeinsamen Kooperationserklärung in Genf. Der bilaterale Warenhandel zwischen der EFTA und dem Kosovo hat sich seit 2002 rasant entwickelt und erreichte 2023 einen Wert von über 176 Millionen Euro. Die wichtigsten Exportgüter der EFTA in den Kosovo waren 2023 Fahrzeuge, pharmazeutische Produkte, Maschinen und Tabak. Im Gegenzug importierte die EFTA hauptsächlich Möbel, Kunststoffe, Eisen- und Stahlwaren sowie Holz und Holzprodukte aus dem Kosovo.
Das Abkommen sieht den Abbau von Zöllen und technischen Handelshemmnissen vor. Die EFTA-Staaten werden bei Inkrafttreten des Abkommens alle Zölle auf Industrieprodukte, einschliesslich Fisch und anderer Meeresprodukte, aus dem Kosovo abschaffen. Der Kosovo wird seinerseits die Zölle auf Industrieprodukte aus den EFTA-Staaten innerhalb von drei bis fünf Jahren abbauen.
Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Bereich Handel und nachhaltige Entwicklung gewidmet. Die Vertragsparteien verpflichten sich, internationale Umwelt- und Arbeitsstandards einzuhalten und die nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen zu fördern.
Ein gemeinsamer Ausschuss wird die Umsetzung des Abkommens überwachen und seine Weiterentwicklung beaufsichtigen. Das Abkommen sieht auch Mechanismen zur Streitbeilegung vor, einschliesslich Konsultationen und Schiedsverfahren.