Anlässlich der Diskussion im Landtag über die verpflichtende Einführung einer Planetary Health Diet in den Landesbetrieben wie dem Landesspital, den LAK-Häusern und Gefängnis hat Gesundheitsminister Manuel Frick einen Menüplan vorgestellt, um zu veranschaulichen, wie eine solche Diät aussehen könnte. Er hat, wie er selbst sagt, diesen Plan mit dem KI-Tool ChatGPT erstellt. Leider hat er nur die ersten drei Tage im Landtag vorgetragen, sodass wir aktuell nur diese wiedergeben können.
Tag 1
Kleins Frühstück: Vollkorn-Haferflocken, Obst und Nüssen
Mittagessen: Gemüsecurry mit braunem Reis
Abendessen: gegrilltes Gemüse und Quinoa
Tag 2
Frühstück: Obstsalat mit Nüssen
Mittagessen: Linsensuppe mit Vollkornbrot
Abendessen: Gebackener Tofu mit gedämpftem Gemüse
Tag 3
Frühstück: Vollkorn-Pancakes mit Beeren
Mittagessen: Gemischter Bohnensalat mit Vollkorn-Couscous
Abendessen: Gemüse-Wrap mit Hummus
Vielleicht stellt und der Gesundheitsminister noch die restlichen Tage zur Verfügung, denn werden wir sie natürlich gerne veröffentlichen.
Was lernen wir daraus? Dazu möchte ich mit meinen, heute einmal etwas satirischen Kommentar, meinen Senf zum Menü beitragen.
Generalprävention kann gestärkt werden
Wenn wir so eine Kost im Gefängnis einführen, und das publik machen, dann wird das sicher jeden abschrecken Verbrechen zu begehen. Der Landesspiegel hat dafür sicher ein passendes Werbeangebot. Die Frage, die dann bleibt, welche Folgen ein Hungerstreik unter den Häftlingen hätte, die eine solche Zwangs-Diät als zu harte Strafe empfinden.
Spitalaufenthalte werden deutlich kurzer
Auch manche Patienten im Landesspital, die sich das Essen nicht aussuchen können, könnten von so einem Menüplan sagen wir semi-begeistert sein und so alles daran setzen, so schnell wie möglich wieder nach Hause zu kommen. Das könnten schon ein Weg sein, um etwas gegen die steigenden Gesundheitskosten beizutragen. Ob es nachhaltig ist, darf hinterfragt werden.
Ein Bärendienst für Lehrer?
Es ist begrüssenswert, dass der Gesundheitsminister die Vorteile von KI-Tools für sich entdeckt hat. Lobenswert ist auch, dass er dessen Einsatz transparent erklärt hat. Doch was sollen die Lehrer ihren Schülern erklären, die ihre Hausaufgaben mehr und mehr mit solchen Tools machen. «Wenn der Regierungsrat ChatGTP nutzt, kann es nicht so schlecht sein«. Klar, der Gesundheitsminister wüsste mit Sicherheit, wie er so einen Menüplan auch ohne KI zusammenstellt. Und in der Schule geht es ja gerade darum, Schreiben zu lernen und nicht nur ein Tool zu bedienen. A Fool with a Tool is still a Fool, heisst es nicht zu Unrecht. Aber erklär das mal einem 12-jährigen!
Zurück zum Thema und zurück zum Ernst der Sache. Natürlich ist es gut und richtig, auf nachhaltige und regionale Ernährung zu setzten. Aber das muss nicht zwingend ein Speiseplan sein, der, wie es in der Planetary Health Diet beschrieben ist, «hauptsächlich aus Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und ungesättigten Fetten». Und es ist auch richtig, dass das Land eine gewisse Vorreiter-Rolle einnehmen sollen. In Bereichen, wo die Menschen sich den Essenslieferanten nicht aussuchen können, sollte man mit derartigen radikalen Ideen doch etwas zurückhaltend sein.
1 Ihre Meinung
ausser dem obst sehe ich da nicht viel brauchbares