Die Vereinigten Staaten reduzieren die Zölle auf Importe aus Liechtenstein. Statt der im April angekündigten 37 Prozent verlangt Washington künftig nur noch 15 Prozent Zusatzabgaben auf Waren aus dem Fürstentum. Das geht aus einem neuen Dekret von Präsident Donald Trump hervor, das gestern veröffentlicht wurde.
Die Änderung ist Teil einer breiteren Neuausrichtung der US-Handelspolitik. Washington reagiert damit auf laufende Verhandlungen mit mehreren Handelspartnern und passt die sogenannten reziproken Zölle an. Trump begründet den Schritt mit „nationaler Sicherheit“ und verweist auf anhaltende US-Handelsdefizite.
Besonders hart trifft es die Schweiz mit einem Zusatzzoll von 39 Prozent. Auch andere europäische Länder wie Island und Norwegen müssen 15 Prozent mehr zahlen. Für EU-Waren gelten komplexere Regeln: Bei bereits hohen Zöllen bleibt es beim bisherigen Satz, bei niedrigen Zöllen steigt der Gesamtzoll auf 15 Prozent.
Die USA wollen Unternehmen bestrafen, die versuchen, die Zölle zu umgehen. Wer Waren über Drittländer schmuggelt, muss 40 Prozent Zusatzzoll zahlen. Alle sechs Monate veröffentlichen die Behörden eine Liste verdächtiger Länder und Firmen.
Trump hatte bereits im April den nationalen Notstand wegen der Handelsdefizite ausgerufen und damals Zölle von 37 Prozent für Liechtenstein festgelegt. Die neue Verordnung reduziert diese auf 15 Prozent. Länder, die nicht auf der aktuellen Liste stehen, zahlen einen Standardzoll von 10 Prozent.
Für liechtensteinische Exporteure bringt die Anpassung eine Entlastung: Statt der ursprünglich drohenden 37 Prozent müssen sie nun 15 Prozent Zusatzzoll zahlen. Dennoch bedeutet dies weiterhin höhere Kosten beim Verkauf in die USA. Wie sich dies auf die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen auswirkt, bleibt abzuwarten.
 
			        
1 Ihre Meinung
Eigentlich müsste es heissen: Wir bezahlen 15 Prozent mehr wie vor diesen Zöllen die eigentlich gar keine sind.
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