Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten haben am Sonntag eine wegweisende Einigung zur Beilegung des monatelangen Zollstreits erzielt. Die Verhandlungspartner verständigten sich auf einen einheitlichen Zollsatz von 15 Prozent für europäische Warenimporte in die USA. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Wochenende persönlich verhandelt. Das Treffen mit Trump – ausgerechnet auf einem Golfplatz in Schottland – brachte einen Deal. Zwar konnte sie die angedrohten 30 Prozent verhindern, musste dafür aber milliardenschwere Investitionen in den USA zusichern. Ein hoher Preis, um Schlimmeres zu vermeiden.
Trump bezeichnete die Einigung als „guten Schritt für Amerika“. Besonders bei Autos ist die Veränderung deutlich: Der US-Zollsatz sinkt von 27,5 auf 15 Prozent – klingt nach Entlastung, bedeutet aber in Wahrheit eine massive Erhöhung. Denn vor den Strafzöllen lag der Satz bei nur 2,5 Prozent. Für die europäische Autoindustrie bleibt der Schaden gross. Dennoch wertete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das Ergebnis als Erfolg: „15 Prozent sind nicht ideal, aber das Beste, was erreichbar war.“
Auch für Pharmaprodukte und Halbleiter gelten künftig 15 Prozent. Das trifft gleich mehrere Schlüsselbranchen. Hoffnung macht ein kleiner Passus im Vertrag: Für einige strategische Produkte wie bestimmte Luftfahrtkomponenten, Chemikalien, Generika, Halbleiterausrüstung und Agrarwaren gilt künftig ein beidseitiger Nullzoll. Eine symbolische Entlastung – aber nicht mehr.
Ein besonders harter Schlag betrifft den Stahlsektor. Hier hatte die EU auf ein Kontingent zollfreier Exporte gehofft. Doch Trump stellte klar: Stahl und Aluminium bleiben ausgeschlossen. Die US-Zölle in diesem Bereich verharren bei 50 Prozent.
 
			        