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Wie kann man Wettbewerbsfähigkeit mit Klimaschutz verbinden?

Regierungschefin-Stellvertreterin Sabine Monauni im Interview mit Gregor Meier

Liechtenstein lud ein – und die Umweltminister der deutschsprachigen Länder kamen. Gestern und heute treffen sich die Umweltminister der deutschsprachigen Länder in Vaduz. Bereits gestern gab Regierungschefin-Stellvertreterin Sabine Monauni einen Einblick in die Gespräche. Ihr Fazit ist klar: Europa darf beim Klimaschutz nicht nachlassen – auch wenn andere Regionen derzeit zurückrudern.

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Im Zentrum der Gespräche steht die Frage, wie sich ambitionierte Klimaziele mit wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit verbinden lassen. Ein Widerspruch sei das nicht, so Monauni. Die Minister seien der Meinung, dass man Wettbewerbsfähigkeit mit Klimaschutz verbinden kann. „Wir sind der Meinung, dass man nachhaltig wirtschaften kann, wenn wir den Klimazielen festhalten.“ Entscheidend für die Unternehmen sei Planungssicherheit. Unternehmen könnten mit ehrgeizigen Vorgaben leben – solange sie frühzeitig wissen, was auf sie zukommt.

Ein Thema, das auf dem Tisch lag: die Rolle der EU vor der nächsten Weltklimakonferenz (COP). Die deutschsprachigen Länder waren sich einig: Die EU muss weiterhin eine Vorreiterrolle spielen. Zwar brauche der Entscheidungsprozess in Brüssel Zeit, doch wenn ein Ziel stehe, sei es verlässlich.

Auch die Anerkennung internationaler CO₂-Zertifikate kam zur Sprache. Hier herrsche noch kein Konsens. Der Fokus lag auf den neuen Klimazielen, die die EU bald festlegen muss. Monauni betonte: „Die Erwartungshaltung in diesem Kreis ist, dass die EU vor der COP klare und ambitionierte Ziele festlegt.

Liechtenstein sieht sich als kleines, aber bewegliches Land in einer besonderen Rolle. Monauni hob hervor, dass das Land schnell Pilotprojekte starten kann – etwa in der klimawirksamen Landwirtschaft. Liechtenstein könne hier pragmatisch handeln, das könnten sich die anderen Länder anschauen.

Neben den Arbeitssitzungen gab es auch ein Rahmenprogramm. Ein Höhepunkt: der Besuch des Schlosses Vaduz mit Gesprächen mit Erbprinz Alois. Danach ging es für die Delegation weiter nach Malbun – mit Blick auf den Alpenrhein, der ebenfalls Thema war.

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