Die Vignette in der Schweiz soll teurer werden – wenn es nach Nationalrat Martin Candinas geht. Der Bündner Mitte-Politiker fordert: 80 Franken für den Autobahnkleber statt wie bisher 40. Gleichzeitig sollen die Treibstoffpreise sinken. Schweizer Autofahrer würden damit unterm Strich nicht mehr zahlen, ausländische Transitfahrer hingegen schon.
Seit 1995 kostet die Vignette 40 Franken. Der Preis blieb trotz wachsendem Verkehr und steigenden Unterhaltskosten unverändert. Frühere Anläufe für eine Preiserhöhung scheiterten – zuletzt 2013 mit einer krachenden Volksabfuhr.
Nun bringt Candinas eine neue Idee aufs politische Parkett. Die Vignette soll nicht nur teurer, sondern künftig auch der Teuerung angepasst werden. Die jährlichen Einnahmen würden sich dadurch mehr als verdoppeln – ein Plus von über 400 Millionen Franken.
Um inländische Autofahrer zu schonen, will Candinas den Mineralölsteuerzuschlag einmalig senken. Konkret sollen Benzin und Diesel um rund fünf Rappen pro Liter günstiger werden. So blieben die Kosten für die Bevölkerung praktisch gleich. Zwei Drittel der Mehreinnahmen aus der Vignette stammen von Einheimischen – diese Summe will Candinas mit der Steuersenkung ausgleichen.
Candinas hofft zudem auf einen positiven Nebeneffekt: Weniger Transitverkehr durch die Alpen. Eine teurere Vignette könne Freizeitfahrer aus dem Ausland abschrecken. Ein weiterer Vorteil: Die Lösung ist einfach umzusetzen. «Wir nutzen ein bestehendes System. Neue Mautmodelle wären teuer und kompliziert», betont Candinas. Sein Vorschlag kommt gut an. Unterstützt wird er von Politikerinnen und Politikern fast aller Parteien – von der SP bis zur SVP. Damit könnte der Vorstoss im Parlament durchaus Chancen haben.
Ob das Volk diesmal mitzieht, bleibt offen. Doch Candinas gibt sich zuversichtlich: «Die Entlastung für Einheimische macht den Unterschied.
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