Startseite Wirtschaft 20 Jahre Unternehmertag: Mut macht Zukunft

20 Jahre Unternehmertag: Mut macht Zukunft

Erbprinz Alois beim Unternehmertag 2025

Wie wächst man mit der Zeit? Der Unternehmertag hat in Vaduz die Antwort geliefert. Heute feiert Liechtensteins Wirtschaftsplattform ihr 20-jähriges Jubiläum. Rund 450 Gäste, darunter viele bekannte Namen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, sind gekommen. Sie diskutieren, was Vergangenheit und Gegenwart verbindet – und wie Mut den Weg in die Zukunft ebnet.

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Liechtenstein muss sich Herausforderungen stellen. Demografischer Wandel und Fachkräftemangel drücken. Künstliche Intelligenz und Digitalisierung krempeln die Märkte um. Neue geopolitische Risiken und Handelskonflikte erschweren den Alltag der Unternehmen. Doch Krisen stecken voller Chancen – davon ist Wirtschaftsminister Hubert Bücher überzeugt.

Hubert Büchel
Wirtschaftsminister Hubert Büchel

Als Kleinstaat kann man auch bei schwierigen Rahmenbedingungen bestehen

Highlight der diesjährigen Ausgabe des Unternehmertags war das Gespräch mit Erbprinz Alois. Viele Besucher warten gespannt auf seine Perspektiven in bewegten Zeiten. Welches Thema beschäftigt ihn am meisten? Er nennt den technologischen Wandel als wichtigste Herausforderung für Liechtenstein. Digitalisierung und künstliche Intelligenz verändern die Arbeitswelt, Marktmodelle und Wettbewerbsfähigkeit. Erbprinz Alois sieht in diesem Wandel nicht nur Risiken, sondern vor allem Chancen: Liechtenstein gelingt es seit jeher, Trends früh zu erkennen und Innovation zu fördern. Neben technologischer Offenheit bleibt der Erhalt bewährter Werte für ihn zentral. Nur, wer Mut zu stetiger Anpassung beweist, kann dauerhaft bestehen.

Der Arbeitsmarkt bereitet Sorgen. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel fordern Liechtenstein besonders. Fast die Hälfte der Beschäftigten kommt aus dem Ausland. Wenn diese Zuwanderung stockt, spürt das die Region sofort. Erbprinz Alois betont die Attraktivität Liechtensteins als Arbeitsort, sieht aber zugleich die Notwendigkeit, Rahmenbedingungen und Infrastruktur anzupassen. Homeoffice, flexible Arbeitsmodelle und der Ausbau von Bildungsangeboten schaffen mehr Spielraum, um Talente ins Land zu holen und zu halten. Gleichzeitig fordert er, bürokratische Hürden abzubauen, damit Betriebe rascher reagieren und sich auf Innovation konzentrieren können.

Beim Thema künstliche Intelligenz fordert Erbprinz Alois, Bildung und Digitalisierung in allen Altersstufen zu verstärken. Er glaubt, dass Liechtenstein von anpassungsfähigen und praxisnahen Bildungsmodellen profitiert. Es gelte, Chancen zu nutzen, Risiken zu erkennen und eigene Kompetenzen gezielt auszubauen.

Die grössten Herausforderungen der nächsten Jahre

Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, bringt die Herausforderungen der Gegenwart zum Punkt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er vom spürbaren Mangel an Fachkräften spricht. „Gehen Sie sonntags zum Essen, merken Sie schnell: Viele Restaurants bleiben geschlossen. Es fehlt Personal.“ Gitzel führt das vor allem auf den demografischen Wandel zurück. In Deutschland gehen bis 2036 rund 19,5 Millionen Menschen in Rente. Nachwuchs bleibt aus, Wissen geht verloren. Der Fachkräftemangel bremst Produktion und Dienstleistungen – das trifft auch Liechtenstein indirekt.

Doch nicht nur die Demografie beschäftigt den Volkswirt. Gitzel nennt auch Klimawandel und technologische Umbrüche als grosse Herausforderungen. Die Folgen von Naturkatastrophen wirken sich längst auf Preise, Lieferketten und die Wirtschaft insgesamt aus. Sogar Notenbanken reagieren inzwischen darauf, indem sie Klimaeffekte in ihre Inflationsprognosen einbeziehen.

Ausblick bleibt positiv

Der Unternehmertag 2025 zeigt: Wandel bleibt ständiger Begleiter. Doch Liechtenstein stellt sich den Aufgaben mit Zusammenhalt und Zuversicht. Wer heute Zukunft gestalten will, braucht nicht nur Technologien und Kapital, sondern vor allem Offenheit, Vernetzung und Mut. Die nächsten 20 Jahre können kommen.

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