Nach 100 Tagen im Amt zog Präsident Donald J. Trump eine erste Bilanz seiner zweiten Amtszeit – und erklärte seine ersten Monate als die „erfolgreichsten First 100 Days jeder Administration in der Geschichte“. Bei einer Ansprache in Macomb County, Michigan, feierte Trump seine Politik als historische Wende für die Vereinigten Staaten.
„Hunderte unserer Versprechen sind bereits erfüllt“, sagte Trump vor jubelnden Anhängern. Besonders stolz zeigte er sich über zwei zentrale Errungenschaften: „Die Grenze ist sicher – und die Inflation endet.“
Harte Einwanderungspolitik im Fokus
Trump hob hervor, dass seine Regierung eine „nationale Grenznotlage“ ausgerufen und die „grösste Abschiebung krimineller Illegaler in der Geschichte“ eingeleitet habe. Er beendete die Politik des „Catch and Release“, führte das „Remain in Mexico“-Programm wieder ein und startete den Wiederaufbau der Grenzmauer. Zusätzlich wurde die App CBP One umfunktioniert, um Selbstabschiebungen zu fördern. Mit Verweis auf die Anwendung des Alien Enemies Act erklärte Trump: „Amerika brauchte kein neues Einwanderungsgesetz – Amerika brauchte einen neuen Präsidenten.“
Menschenrechtsgruppen und Juristen kritisieren jedoch, dass viele dieser Massnahmen rechtlich umstritten sind und die humanitäre Situation an der Grenze verschärfen könnten.
Wirtschaftliche Turbulenzen durch Handelspolitik
Die Einführung hoher Zölle führte zu erheblichen Spannungen auf den globalen Märkten. Die daraus resultierenden Handelskonflikte verursachten Volatilität an den Börsen und veranlassten Unternehmen wie Procter & Gamble und PepsiCo, ihre Gewinnprognosen zu senken. Obwohl einige Marktindikatoren sich zwischenzeitlich erholten, bleibt die Unsicherheit über die langfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen bestehen.
Trump selbst verwies in seiner Ansprache auf Milliardeninvestitionen und darauf, dass mehr als 130 Länder die USA bereits für neue Handelsabkommen kontaktiert hätten. Auch Gewerkschaften wie die United Auto Workers (UAW) hätten seine Zollpolitik gelobt, die die „Katastrophe des Freihandels“ beendet habe.
Streit um Regierungsführung und Demokratieverständnis
Ein zentrales Element der ersten 100 Tage war die Gründung eines neuen „Department of Government Efficiency“, das ineffiziente Ausgaben aufdecken und Diskriminierung in Regierungsverträgen beenden sollte. Trump erklärte, dass damit „hunderttausende Millionen Dollar hart verdienten Geldes der Amerikaner“ eingespart worden seien.
Gleichzeitig stösst sein Regierungsstil weiterhin auf Widerstand: Kritiker werfen Trump vor, demokratische Institutionen zu schwächen, den öffentlichen Dienst zu politisieren und Medien sowie die unabhängige Justiz zunehmend unter Druck zu setzen.
Bilanz: Geteiltes Land, ungewisse Zukunft
Aktuelle Umfragen zeigen ein gemischtes Bild: Während Trumps Basis weitgehend loyal bleibt, sinkt seine allgemeine Zustimmungsrate. Laut dem Pew Research Center unterstützen nur noch 40 Prozent der Amerikaner seine Amtsführung.
Nach 100 Tagen ist klar: Donald Trump hat Amerikas politische Landschaft erneut tiefgreifend verändert – und polarisiert das Land so stark wie kaum ein Präsident vor ihm. Die kommenden Monate werden zeigen, ob seine Versprechen von Sicherheit und Wohlstand Realität werden – oder ob sich die politischen und wirtschaftlichen Risiken verschärfen.