In Graubünden verzeichnete das Amt für Jagd und Fischerei im Jahr 2024 eine konstante Anzahl von 11,5 Wolfsrudeln im Vergleich zum Vorjahr. Mit einer Gesamtzahl von 213 Nutztierrissen wurden weniger Schäden verzeichnet als in 2023. Erstmals wurde eine proaktive Regulation des Wolfsbestandes eingeführt, um Nutztierschäden während der Weideperiode zu reduzieren. Im Zeitraum von September 2024 bis Januar 2025 wurden insgesamt 48 Wölfe in Zusammenarbeit mit der Wildhut und Jägerschaft erlegt.
Während einige Rudel nicht mehr vorhanden sind, bildeten sich auch neue Rudel im Kanton. Die Anzahl der bestätigten Nutztierrisse war zudem zum zweiten Mal in Folge rückläufig. Im Rahmen der proaktiven Regulierung wurden auffällige Wolfsrudel weitgehend entnommen. Die Entnahme von drei Rudeln wurde aufgrund ihres Verhaltens bei der Bundesumweltbehörde beantragt und genehmigt.
Trotz einer erhöhten Abschusszahl bleibt der Wolfsbestand mit rund 70 Wolfswelpen in den Rudeln gesichert. Die Evaluation der proaktiven Regulation ist noch nicht abgeschlossen, da langfristige Daten gesammelt werden müssen. Der Herdenschutz spielt eine wesentliche Rolle bei der Prävention von Nutztierrissen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die proaktive Regulation langfristig auf den Wolfsbestand und die Koexistenz mit der Bevölkerung auswirken wird. Die Zusammenarbeit zwischen der Wildhut, Jägerschaft und Behörden wird weiterhin entscheidend sein, um den Schutz von Nutztieren und Wolfsbestand erfolgreich zu gewährleisten.