Die brasilianische Generalstaatsanwaltschaft hat Anklage gegen den früheren Präsidenten Jair Bolsonaro erhoben. Ihm wird ein versuchter Staatsstreich nach seiner Abwahl vorgeworfen. Neben ihm wurden 33 weitere Personen angeklagt. Die Anklagen müssen noch vom Obersten Gerichtshof geprüft werden.
Nach den Ermittlungen plante Bolsonaro in einer kriminellen Vereinigung mit Verbündeten einen Putsch, um sich nach seiner Wahlniederlage im Oktober 2022 an der Macht zu halten. Anhänger stürmten im Januar 2023 Gebäude in Brasília. Bolsonaro wird von Kritikern auch als «Tropen-Trump» bezeichnet.
Insgesamt werden 40 Personen beschuldigt, an der Putsch-Vorbereitung beteiligt gewesen zu sein. Einige wurden jedoch mangels Beweisen nicht angeklagt. Es wurden Gruppen gebildet, die verschiedene Aufgaben wie Desinformation und Angriffe auf das Wahlsystem hatten.
Bolsonaros Verteidigungsminister Braga Netto wurde im Dezember festgenommen, da er die Ermittlungen behindert haben soll. Ihm wird die Planung des Staatsstreichs vorgeworfen. Bolsonaro soll auch von einem Attentatsplan auf seinen Nachfolger Lula gewusst haben.
Die Verteidigung Bolsonaros und seine Verbündeten weisen die Anschuldigungen als politische Verfolgung zurück. Es laufen auch andere Verfahren gegen Bolsonaro, darunter der Vorwurf des illegalen Verkaufs von Geschenken und der Fälschung von Impfpässen während der Pandemie.