Die irische Billigairline Ryanair ruft zu strengen Alkoholbeschränkungen an europäischen Flughäfen auf. Maximal zwei alkoholische Getränke sollen Passagiere vor dem Flug noch konsumieren dürfen.
Gewalt und Zwischenfälle durch betrunkene Fluggäste haben zugenommen, beklagt Ryanair. Vor allem bei Verspätungen greifen viele Passagiere übermässig zur Flasche – mit dramatischen Folgen. So musste jüngst ein Flug wegen eines randalierenden Betrunkenen an Bord umgeleitet werden. 15.000 Euro Schadenersatz fordert die Airline nun von dem Passagier.
Ryanair-Chef Michael O’Leary prangert vor allem Flüge zu beliebten Partyzielen wie Ibiza an. Er empfiehlt, die Wartezeit mit Kaffee oder Tee zu überbrücken statt sich zu betrinken. Die Flughäfen wehren sich gegen die geforderten Einschränkungen. Man verweigere bereits sichtlich Betrunkenen den Service. Laut Ryanair liegt das Problem aber bei jenen, die am Flughafen nüchtern wirken und erst im Flugzeug zum Problemfall werden.
Um das zu verhindern, schlägt Ryanair vor: Beim Alkoholkauf sollen Passagiere wie im Duty-Free-Shop ihre Bordkarte vorzeigen müssen. So liesse sich kontrollieren und begrenzen, wie viel jeder trinkt, bevor er an Bord geht. Doch ob die EU-Behörden da mitspielen, bleibt abzuwarten.