Startseite Inland Ärztekammer sieht medizinische Versorgung Liechtensteins in Gefahr

Ärztekammer sieht medizinische Versorgung Liechtensteins in Gefahr

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Die Liechtensteinische Ärztekammer schlägt Alarm. Die medizinische Versorgung des Landes stehe vor einer ernsten Herausforderung, da zunehmend Schwierigkeiten bei der Anwerbung von Ärzten bestehen. In einer Medienmitteilung kritisiert die Ärztekammer, dass mehrere Stellen in der obligatorischen Krankenversicherung (OKP) unbesetzt blieben, Fünf zentrale Gründe identifiziert die Kammer, die Liechtenstein im Wettbewerb um medizinisches Fachpersonal deutlich zurückfallen lassen.

Bürokratische Hürden und Regulierungen

An erster Stelle steht das komplizierte System der Bedarfsplanung. Im Gegensatz zur Schweiz, wo Ärzte automatisch zur OKP zugelassen würden, müssen Mediziner in Liechtenstein mit erheblichen administrativen Hürden rechnen. Diese Unsicherheit erschwert nach Ansicht der Ärztekammer den Aufbau einer eigenen Praxis massgeblich.

Wohnen und Arbeiten – Ein Spannungsfeld

Ein weiteres Problem ist die Wohnsitzregelung. Ärzte dürfen nur in Ausnahmefällen in Liechtenstein leben und müssen grösstenteils aus dem Ausland pendeln. Diese Situation führt zu einem Gefühl mangelnder Wertschätzung und reduziert die Attraktivität des Arbeitsstandorts.

Internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährdet

Besonders problematisch ist die Situation für Drittstaatsangehörige. Während in der Schweiz Ärzte aus verschiedenen Ländern problemlos arbeiten können, erfordert Liechtenstein aufwendige Ausnahmebewilligungen. Selbst hochqualifizierte Ärzte mit deutschsprachiger Ausbildung werden oft abgewiesen.

Finanzielle Anreize fehlen

Seit Juli 2024 hat Liechtenstein den zweitniedrigsten Taxpunktwert im gesamtschweizerischen Vergleich. Diese geringe Vergütung macht den Standort für Ärzte zusätzlich unattraktiv.

Handlungsempfehlungen

Die Ärztekammer fordert dringende Maßnahmen. Kurzfristig müsse die Regierung die Vergütung an das regionale Niveau anpassen. Mittelfristig seien Reformen bei Bürokratie, Zulassungsverfahren und Wohnsitzregelungen unerlässlich.

Die Botschaft ist klar: Ohne grundlegende Veränderungen läuft Liechtenstein Gefahr, seine medizinische Versorgung zu gefährden. Die Zeit zum Handeln ist jetzt.

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