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Radio L Abstimmung – Unterschiedliche Reaktionen

Pascal Ospelt
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Stellungnahmen der Initianten

Pascal Ospelt von der DpL äusserte nach der Abstimmung über die Privatisierung von Radio L eine gewisse Überraschung über das Ergebnis. Angesichts der intensiven Werbung und den Gratiskonzerten im Vorfeld hatte er erwartet, dass eher die Personen abstimmen würden, die das Radio unterstützen. Das Ergebnis zeigte jedoch das Gegenteil: Offenbar empfanden die Wähler die Kosten für Radio L als zu hoch und hätten signalisiert, dass eine günstigere Lösung bevorzugt werde. Er verwies auf private Radiosender in der Schweiz, die mit deutlich kleineren Budgets betrieben werden.

Hinsichtlich der weiteren Schritte betonte Ospelt, dass die Regierungsrätin Sabine Monauni einen klaren Auftrag von den Wählern erhalten habe, da das jetzige Modell nicht weiter tragbar sei. Er erinnerte daran, dass Monauni sich stets gegen einen „Plan B“ ausgesprochen habe und angedeutet habe, dass im Falle einer Annahme der Privatisierung das Radio abgeschaltet würde.

Stellungnahmen der Gegenseite

Sabine Monauni
Sabine Monauni

Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni äusserte sich enttäuscht über das Abstimmungsergebnis und bedauerte die Konsequenzen für das Radio-Team, das sich in den letzten Monaten intensiv bemüht hatte, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Ihrer Meinung nach waren vergangene Fehler und das verlorene Vertrauen ausschlaggebend für die negative Stimmung in der Bevölkerung, die schliesslich dazu führte, dass viele Menschen das Radio nicht mehr interessierte.

Zum Thema Kosten stellte Monauni klar, dass es bei der Abstimmung nicht um finanzielle Fragen ging. Sie wies darauf hin, dass die DpL gegen den Finanzbeschluss ein Referendum hätte ergreifen können, was jedoch nicht geschah. Stattdessen habe die Regierung den Auftrag erhalten, ein Konzept für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu entwickeln – und das sei zwangsläufig mit Kosten verbunden. Monauni betonte, dass man nicht gleichzeitig die Bedeutung des Radios betonen und gleichzeitig die nötigen Investitionen ablehnen könne.

Jürg Bachmann
Jürg Bachmann

Jürg Bachmann, Verwaltungsratspräsident von Radio L, zeigte sich enttäuscht über das Abstimmungsergebnis, betonte jedoch, dass man jetzt nach vorne blicken müsse. Er erklärte, dass das Team fast 14 Monate Zeit habe, eine neue Trägerschaft für den Sender zu finden, und stellte klar, dass das Ziel sei, Radio L auch weiterhin im Land zu behalten. Bachmann hob hervor, dass die Ablehnung des bestehenden Radios nicht bedeute, dass die Menschen generell kein Radio wollten.

Auf die Frage, ob er für ein privates Radio weiterhin als Verwaltungsratspräsident zur Verfügung stehen würde, antwortete Bachmann entschieden mit „Absolut“ und bekräftigte, dass ihm das Radio und das engagierte Team ans Herz gewachsen seien und er das Team keinesfalls im Stich lassen werde.

Mit Blick auf die Zukunft sieht Bachmann die Politik in der Pflicht, ein klares Projekt zu unterstützen, damit der Sendebetrieb am 1. Januar 2026 fortgesetzt werden kann. Dabei könne der Fokus stärker auf Online-Angebote gelegt werden, während das klassische lineare Radio weiterhin Bestandteil des Konzepts bleibe.

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