Alain Berset, ehemaliger Schweizer Bundesrat und Präsident, wurde zum neuen Generalsekretär des Europarats gewählt. Er setzte sich gegen seine beiden Herausforderer durch, da viele Delegierte keinen EU-Technokraten wollten, was gegen den belgischen EU-Kommissar Didier Reynders sprach.
Die Delegierten bevorzugten jemanden mit umfassender Regierungs- und Führungserfahrung, die der Este Indrek Saar nicht bieten konnte. Berset führte einen engagierten Wahlkampf in 25 Mitgliedstaaten und signalisierte so seinen starken Wunsch nach der Spitzenposition.
In den Anhörungen schnitt Berset sehr gut ab und positionierte sich in der Ukraine-Frage als entschiedener Kämpfer für die Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung angesichts des russischen Krieges.
Seine Wahl zeigt, dass viele Delegierte einen starken Anführer an der Spitze des Europarats wollen. Berset wird als entschlossener Kandidat angesehen, der dem Europarat mehr Gewicht und Sichtbarkeit verschaffen kann, besonders in einer Zeit, in der Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte in Europa unter Druck stehen. Der Europarat und sein Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte spielen dabei eine zentrale Rolle.
