Trotz Konjunkturschwäche und internationalen Risiken zeigt sich Liechtensteins Finanzsektor widerstandsfähig. Das stellte der Ausschuss für Finanzmarktstabilität (AFMS) in seiner jüngsten Sitzung fest.
Die Exporte und die Wirtschaft Liechtensteins litten zuletzt unter der Wachstumsschwäche im Euroraum. Dennoch erreichten die Aktienmärkte neue Rekordstände. Grund dafür waren erwartete Zinssenkungen und optimistische Gewinnprognosen.
Allerdings bleiben die globalen Risiken beträchtlich. Hohe Bewertungen und anhaltende Inflation machen die Finanzmärkte anfällig für Korrekturen. Zudem erhöhen die hohen Zinsen die Verwundbarkeit hoch verschuldeter Marktsegmente.
Liechtensteins Banken verzeichneten 2023 ein erfolgreiches Jahr. Die verwalteten Vermögen stiegen, insbesondere durch Nettoneugeldzuflüsse. Die Gewinne gingen leicht zurück. Auffällig ist das im internationalen Vergleich hohe Kosten-Ertragsverhältnis. Das könnte mittelfristig die Profitabilität schmälern.
Der AFMS beobachtet die Entwicklungen genau, um Systemrisiken entgegenzuwirken. Trotz steigender Hypothekarkredite im letzten Quartal empfiehlt er keine Aktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers. Die Verschuldung im nichtfinanziellen Sektor liegt weiter unter dem Langzeittrend. Das deutet nicht auf übermäßiges Kreditwachstum hin.