In der November-Sitzung des Landtags wurde die Frage nach der aktiven Nutzung des sanierten Pumpspeicherkraftwerks Samina aufgeworfen. Es wurde behauptet, dass das Kraftwerk bisher nicht aktiv als Energiespeicher für überschüssige Energie genutzt wurde. Um Klarheit zu schaffen, hat der Landesspiegel bei den Liechtensteinischen Kraftwerken nachgefragt.
Auf unsere Frage nach der bisherigen Nutzung des Pumpspeicherkraftwerks als aktiven Energiespeicher, teilten die LKW mit, dass das Pumpspeicherkraftwerk sehr wohl zum Hochpumpen und somit als aktiver Energiespeicher für überschüssige Energie genutzt wird.
Die Mediensprecherin der LKW führte aus, dass der Betrieb des Pumpspeicherkraftwerks Samina von den Bedingungen im europäischen Energiemarkt abhängt. Der Pumpspeicher wird hauptsächlich aktiviert, wenn es einen Überschuss an regenerativer Energie gibt, was mit niedrigen Marktpreisen auf der Strombörse einhergeht.
Bisher 80 Stunden Pumpbetrieb
Im Jahr 2023 wurde der Speicherbetrieb bisher an 16 Tagen, vor allem bei hoher Photovoltaik-Produktion und geringer Last in Liechtenstein aktiviert. Die Gesamtbilanz umfasst etwa 80 Stunden Pumpbetrieb und entspricht etwa 800’000 kWh. Dadurch konnten 600’000 kWh Überschussenergie in Liechtenstein zu einem anderen Zeitpunkt, insbesondere in der Nacht, bereitgestellt werden.
Auf die Frage, warum nicht in der Nacht günstiger Strom aus dem Ausland, z.B. Atomstrom, eingekauft wird, um Wasser hochzupumpen, wurde erklärt, dass die Annahme, Atom- und Kohlestrom seien billig, überholt sei. Am europäischen Strommarkt bestimmt die Einspeisemenge von regenerativen Energien wie Wind, Wasser und Solar die Preise.
Die Nutzung von Pumpspeicherkraftwerken zur Senkung der Strompreise im Durchschnitt wurde verneint. Die Umwandlung von Überschussenergie in Wasserstoff und zurück in elektrischen Strom weist erhebliche Verluste auf, weshalb dies keine kosteneffiziente Lösung sei.
Wäre die Sanierung des Kraftwerks ohne Pumpmöglichkeit günstiger gewesen?
Die Gesamtkosten betrugen 49.5 Mio. Franken, wovon 21.5 Mio. Franken auf den Zubau für die Pumpspeicherung entfielen. Ohne diesen Zusatz hätte die Sanierungskosten 28 Mio. Franken betragen. Das Kraftwerk produziert seit 2015 elektrische Energie und kann seit 2017 ein Speichervolumen von ca. 40’000 m3 nutzen. Dieses Volumen ist jedoch innerhalb von zwei bis drei Tagen aufgebraucht.