In seiner Eröffnungsrede der Europe in the World Days, sprach Andreas Treichl, Präsident des Forums, über die Geschichte und die aktuellen Herausforderungen der Europäischen Union. Er erinnerte daran, dass die Gründerväter der EU, trotz ihrer Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg, sich entschlossen haben, das Projekt Europa gemeinsam voranzutreiben. Seit 1945 hat die EU 78 Jahre Frieden erlebt und ist zur stärksten Wirtschaftsmacht der Welt geworden.
Treichl betonte jedoch, dass Europa in den letzten Jahren an politischer und wirtschaftlicher Stärke verloren hat. Er kritisierte die mangelnde Bereitschaft, die EU zu erweitern, und forderte eine mutige Reform des EU-Vertrags. Er beklagte auch die Unfähigkeit Europas, seine eigenen Grenzen zu verteidigen, trotz hoher Verteidigungsausgaben.
Des Weiteren wies er darauf hin, dass Europa in Bezug auf die Digitalisierung und die Schaffung eines einheitlichen Binnenmarkts noch viel zu tun hat. Er mahnte die Notwendigkeit an, in den Bereichen Klimaschutz, Technologie, wirtschaftlicher Wohlstand, Sicherheit und Demokratie voranzukommen.
Treichl appellierte an die junge Generation, sich leidenschaftlich für ein starkes, vereintes und friedliches Europa einzusetzen, da nationalistische und antieuropäische Tendenzen zunehmen. Er betonte die Bedeutung von Entschlossenheit und Mut, um die Zukunft Europas zu gestalten.
Die Rede von Andreas Treichl unterstrich die aktuellen Herausforderungen und die Notwendigkeit, sich für ein geeintes und starkes Europa einzusetzen.
Diese Herausforderungen kommen auf Europa zu
Ein hochkarätig besetztes Panel diskutierte dann die Leitfrage «Wo steht Europa in der Welt?»
Der österreichische Aussenminister Alexander Schallenberg sprach über die Veränderungen und Herausforderungen in der Welt, insbesondere in Bezug auf Europa. Er betonte, dass die Welt sich in den letzten eineinhalb Jahren dramatisch verändert hat, insbesondere seit dem 24. Februar. Er verglich diese Veränderungen mit einem «Eisbrocken», der auf Europa gefallen ist und die Träume von einer postnationalen und positiven Zukunft erschüttert hat.
Schallenberg hob hervor, dass Europa in den letzten drei Jahren mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert war, darunter die COVID-19-Pandemie und geopolitische Spannungen. Trotzdem sei Europa nicht geeint und wirke oft gespalten.
Er betonte die Bedeutung von «Boldness» (Kühnheit) und der Fähigkeit, die Sprache der Macht zu verstehen und zu nutzen, insbesondere in Bezug auf die geopolitische Position Europas in den Westbalkanländern und der Ukraine. Schallenberg erwähnte, dass die Europäische Union in der Vergangenheit auch Griechenland aufgenommen habe, nicht nur aufgrund seiner Fähigkeit, alle Anforderungen zu erfüllen, sondern auch aufgrund seiner demokratischen Entwicklung.
Vjosa Osmani, Präsidentin der völkerrechtlich weitgehend nicht anerkannten Republik Kosovo, sprach in ihrer Rede über die Bedeutung Europas als einen Ort der Einheit und Zusammenarbeit. Sie betonte, dass Kosovo das jüngste Land Europas sowohl in Bezug auf seine Unabhängigkeit als auch auf seine Bevölkerung ist. Sie begrüsste die Anwesenheit junger Menschen aus der ganzen Welt und betonte die Bedeutung eines erweiterten Europas.
Osmani hob hervor, dass der Westbalkan ein entscheidender Teil Europas ist und zur Stabilität und Entwicklung des Kontinents beitragen kann. Sie betonte die Bedeutung von Projekten wie einem grünen Europa und Investitionen in erneuerbare Energien.
Sie sprach auch über die Bedeutung von Werten wie Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit und betonte, dass sie grundlegende Anforderungen für EU-Mitgliedskandaten sind.
Eine geeinte und prinzipientreue Europäische Union ist ihrer Meinung nach wichtig, und dass Entscheidungen innerhalb der EU rechtzeitig und auf der Grundlage von Werten getroffen werden sollten. Sie hob die Bedeutung der Partnerschaft mit den USA bei der Sicherung von Frieden und Stabilität in Europa hervor.
… Wie die Diskussion weiterging, lesen sie morgen im Landesspiegel.