Die Holzernte in der Schweiz verzeichnete im Jahr 2022 einen Anstieg von 4% im Vergleich zum Vorjahr und erreichte insgesamt 5,2 Millionen Kubikmeter. Besonders markant war der Anstieg bei Stammholz (+4%) und Energieholz (+7%), den beiden wichtigsten Sortimenten. Diese Zahlen gehen aus der Forststatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) sowie dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) hervor.
Ein Hauptgrund für den Anstieg der Holzernte ist die derzeitige Energiekrise, die zu einer erhöhten Nachfrage nach Bauholz führt. Die steigenden Verkaufspreise für Holz haben auch private Waldbesitzer auf den Plan gerufen, da sie nun einen günstigen Markt für Stamm- und Energieholz vorfinden. Viele Waldbesitzer haben die Gelegenheit genutzt, um ihre Bestände zu verkaufen und von den hohen Preisen zu profitieren.
Die steigende Nachfrage nach Bauholz ist auf den Bauboom zurückzuführen, der derzeit in der Schweiz stattfindet. Immer mehr Bauprojekte werden realisiert, sei es im Wohnungs- oder im Gewerbebau. Dies führt zu einem erhöhten Bedarf an Bauholz, was wiederum die Holzernte ankurbelt.
Auch die Energiekrise spielt eine Rolle bei der gestiegenen Nachfrage nach Energieholz. Aufgrund der aktuellen Situation auf dem Energiemarkt suchen viele Verbraucher nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Holz als erneuerbare Energiequelle gewinnt dabei an Bedeutung. Die steigende Nachfrage nach Energieholz hat somit ebenfalls zu einem Anstieg der Holzernte beigetragen.
Die Schweizer Forstwirtschaft kann von dieser Entwicklung profitieren. Die gestiegenen Verkaufspreise für Holz bedeuten höhere Einnahmen für Waldbesitzer und Förster. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder gewährleistet bleibt, um die langfristige Verfügbarkeit von Holz sicherzustellen.
Experten gehen davon aus, dass sich der positive Trend in der Holzernte auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Die steigende Nachfrage nach Bauholz und Energieholz sowie die damit verbundenen guten Verkaufspreise bieten weiterhin attraktive Möglichkeiten für Waldbesitzer und die Forstwirtschaft insgesamt. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Situation auf dem Energiemarkt und im Baugewerbe in Zukunft entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die Holzernte haben wird.
