Die Inflation in Europa hat eine positive Wendung genommen, mit einem signifikanten Rückgang auf 6,1%, aber die Preise stellen immer noch eine Belastung für Verbraucher dar, die noch keine echte Erleichterung bei dem bezahlen, was sie für Lebensmittel und andere Notwendigkeiten ausgeben, erfahren haben. Die jährliche Zahl im Mai sank von 7% im April für die 20 Länder, die die Währung Euro verwenden, sagte die europäische statistische Agentur Eurostat am Donnerstag. Es war ein willkommenes Zeichen dafür, dass der Preisanstieg – der im letzten Oktober in Rekordzahlen im zweistelligen Bereich seinen Höhepunkt erreichte – in die richtige Richtung geht. Aber Ökonomen warnten, dass es viele Monate dauern wird, bevor unzufriedene Verbraucher normalere Inflationsniveaus auf Preisschildern in Geschäften sehen werden.
Die Lebensmittelpreise in der Eurozone stiegen im Mai schmerzhaft um 12,5% im Vergleich zum Vorjahr, sanken jedoch von einem Anstieg von 13,5% im April. Schlüssel zum niedrigeren Gesamtinflationswert waren die Energiepreise, die um 1,7% gegenüber dem Vorjahr fielen, nach einem Anstieg von 2,4% vor einem Monat. Die Kerninflation, die volatile Lebensmittel und Energie ausschliesst, sank von 5,6% im April auf 5,3%. Diese Zahl gilt als besserer Indikator für Preisdruck in der Wirtschaft aufgrund von Nachfrage nach Waren und höheren Löhnen. Sie ist hoch genug, dass die Europäische Zentralbank auf ihrer Sitzung am 15. Juni eine weitere Zinserhöhung genehmigen wird.
Die Inflation sank in den drei grössten Volkswirtschaften, in denen der Euro verwendet wird: Deutschland auf 6,1%, Frankreich auf 5,1% und Italien auf 7,6%. Der Rückgang war «breit angelegt, wobei Lebensmittel-, Energie- und Kerninflation alle zur Entspannung beitrugen», schrieb der Ökonom Rory Fennessy bei Oxford Economics.