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Grössenwahn und BRICS

Zuerst die Sanktionen gegen die Grossmacht Russland. Und jetzt fabuliert man in Liechtenstein also tatsächlich auch noch über Sanktionen gegen den Giganten China: Liechtensteins Grössenwahn scheint effektiv keine Grenzen zu kennen. Der Leserbrief zur Regierungsmeldung über den EWR-Rat im Vaterland vom 25. Mai bringt es sehr gut auf den Punkt.

Während die EU unverändert statt die Interessen Europas zu vertreten, den geostrategischen Gelüsten der USA dient, macht das Fürstentum im Hosensack der EU also vollmundige Ansagen gegen die Weltmächte China und Russland. Dabei merken anscheinend weder die EU und schon gar nicht Liechtenstein, in welchen Riesenschritten sich die Welt gerade verändert. Während die westlichen Medien nicht müde werden, Russland in einer angeblichen Isolation zu sehen, ist Europa zunehmend dabei, vom Abendland zu einem Nachtland zu werden. Endlose Debatten über Gender, Klimawahn und Wokismus bringen am Ende des Tages ausser ausufernden Energiepreisen wenig.

Die grösste Veränderung, die sich in der Welt gerade tut, hat fünf Buchstaben: BRICS. Anfang Mai wurde bekannt, dass weitere 19 Nationen dem Power-Bündnis um Russland und China beitreten möchten. In den westlichen Medien wird diese epochale Entwicklung verschwiegen. Dabei ist BRICS+ dabei, in Riesenschritten zur grössten Wirtschaftsmacht und zum absoluten Öl-, Gas -und Goldgiganten zu werden! Soviel zur angeblichen Isolation Russlands. Dass die USA nun auch noch versuchen, Europa mit Gehilfenschaft der EU in Sanktionen gegen China zu verstricken, um seine Vormachtstellung nicht zu verlieren, ist durchschaubar. Für Europa ist es allerhöchste Zeit, aufzuwachen und bei der EU einzufordern, die Interessen der europäischen Staaten zu vertreten und nicht jene auf der anderen Seite des Atlantiks. Sonst wird aus dem Abendland tatsächlich ein zappendusteres Nachtland.

Martin Frommelt, Schaan

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